Erneut Konflikt um NGO-Schiff vor Italien

Mehr als 350 Migranten an Bord. Italien verweigert Anlandung, Sprit ist knapp.

Rom. Die Konfliktserie um private Rettungsschiffe, die vor Libyen aus dem Meer geborgene Migranten trotz Verbots nach Italien bringen wollen, hält an.

Da erst am Dienstag das Schiff einer spanischen NGO Lampedusa anlaufen und mehr als 80 Menschen anlanden durfte, nachdem ein sizilianischer Staatsanwalt das angeordnet und zugleich das Boot beschlagnahmt hatte, machte am Donnerstag die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) Druck: Ihr Schiff Ocean Vikings mit mehr als 350 Afrikanern an Bord solle sofort in einen italienischen Hafen gelassen werden, sagte einer der Ärzte an Bord. Die Lage sei extrem angespannt, da man schon seit zwölf Tagen auf dem Meer ausharren müsse.

MSF betreibt das Schiff unter norwegischer Flagge zusammen mit der Aktivistengruppe SOS Méditerranée. Es war am 4. August in Marseille gestartet, unterwegs hatte Malta eine Betankung verweigert, der Sprit dürfte schon recht knapp sein. Italiens Innenminister, Matteo Salvini, will auch dieses Schiff nicht in einen Hafen lassen.

Unterdessen hat sich Frankreich bereit erklärt, zumindest einen Teil der Leute aufzunehmen. Das Schiff müsse sie allerdings zuvor in Italien oder auf Malta anlanden. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2019)

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