Die Angst vor der Spritze überwinden

Mithilfe einer 3D-Brille wird im Phobiezentrum eine Spritzensituation simuliert.
Mithilfe einer 3D-Brille wird im Phobiezentrum eine Spritzensituation simuliert.(c) Mirjam Reither
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Rund 20 Prozent der Österreicher fürchten sich vor Injektionen. Sehen sie eine Nadel, schlägt ihr Herz schneller, der Blutdruck steigt an, sie schwitzen – und können ohnmächtig werden. Mit Gabel und 3D-Brille lässt sich gegensteuern.

Das Herz pocht, der Schweiß steht auf der Stirn, das Gesicht wird fahl, während die Augen gebannt auf den Unterarm gerichtet sind. Er liegt entblößt auf einer Armlehne, eine fremde Hand wischt mit einem Tupfer über die Ellenbogenbeuge. Der Geruch von Alkohol steigt in die Nase, ein Schwindelgefühl kommt auf. Die fremde Hand taucht wieder auf, zwischen den Fingern hält sie eine Spritze. Sie nähert sich. Mit jedem verstrichenen Millimeter wird das Bild verschwommener, die Anspannung größer, die Panik stärker. Und da ist sie: Die Ohnmacht.

„In Österreich haben etwa 20 Prozent der Bevölkerung Angst vor Spritzen“, sagt Johannes Lanzinger vom Wiener Phobiezentrum Phobius. „Bei vier bis acht Prozent ist sie so stark, dass man von einer Angststörung – der Trypanophobie – spricht.“ Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. „Wobei weniger die Spritze als solche verängstigt, sondern vor allem das Durchstechen der Haut mit der Injektionsnadel“, erläutert der Klinische Psychologe. Bei etwa fünf Prozent der Österreicher ist dieser Vorgang so gefürchtet, dass er Panikattacken auslöst, die in einem Kollaps gipfeln.

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