Vom Licht zum Dunkel

Sartori als Don Carlo: Seine Stimme drängt zunehmend ins Heldische.
Sartori als Don Carlo: Seine Stimme drängt zunehmend ins Heldische. (c) Michael Poehn
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Verdis „Don Carlo“ in der Staatsoper,erstmals mit Fabio Sartori in der Titelpartie.

„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten“, heißt es zwar nicht bei Schiller, sondern bei Goethe, aber der Satz bewahrheitete sich diesmal exemplarisch im Königskabinett, am Beginn des zweiten Teils von Verdis „Don Carlo“, dessen vieraktige italienische Fassung wieder auf dem Spielplan steht. Da schienen die Protagonisten in wertender Reihenfolge aufzutreten, vom Licht zum Dunkel.

Pape als imposanter Philipp. Zunächst und in erster Linie konnte René Pape seine Stärken ausspielen, dessen Philipp noch imposanter klang als zuletzt sein Fiesco im Salzburger „Simon Boccanegra“. Traniges Selbstmitleid gibt es nicht, wenn Pape das Porträt eines Mannes zeichnet, der nach außen wie nach innen Strenge zeigen will und dem diese vermeintliche Stütze in der Einsamkeit wegbricht. Die Konfrontation mit dem neuen Großinquisitor Dmitry Ulyanov konnte diese Höhe halten, obwohl sich dessen Gefährlichkeit vorzugsweise im Fortissimo zeigte.

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