Erst posten, dann essen

Die Lunchbox als „Artefakt der Mutterschaft“

Eltern übertreffen sich auf Instagram mit kreativen Lunchboxes (wie hier ein Beitrag von Lunchboxdad).
Eltern übertreffen sich auf Instagram mit kreativen Lunchboxes (wie hier ein Beitrag von Lunchboxdad).(c) Instagram
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Im angloamerikanischen Raum wächst das Wetteifern um die schönsten Jausen.

Irgendwann war Charlize Theron der Kragen geplatzt. In einem Interview hatte die Oscarpreisträgerin auf die Frage, was sie als berufstätige Mutter zweier Kinder besonders aufrege, geantwortet: „Wenn ich noch einen weiteren Instagram-Blogger sehe, der diese unfassbaren Lunchboxes packt, bringe ich mich um!“ Eine Aussage, die umgehend für eine Kontroverse sorgte, denn die bunten Dosen sind im angloamerikanischen Raum längst nicht mehr nur Behältnisse für die Schuljause, sondern haben sich mit den sozialen Medien zu „Artefakten der Mutterschaft“ entwickelt, wie sie die Soziologin Benedetta Cappellini, die zu dem Thema geforscht hat, nennt.


Lunchbox-Influencer. Nicht zu unrecht, wenn man sich die Facebook-Gruppen und Instagram-Profile anschaut, die sich ausschließlich mit der perfekten Lunchbox befassen. So betreibt die amerikanische Influencerin Jenny Mollen einen Instagram-Account namens „@dictatorlunches“ mit fast 100.000 Followern, der aus nichts anderem besteht als endlosen Fotos kulinarisch anspruchsvoller Zusammenstellungen perfekter Lunchboxes – handgeschnitzte Käse-Dinos, Apfel-Gesichter und Vollkorn-Pinguine inklusive. Und den dazugehörigen Infos, welche kleinen Köstlichkeiten in den fünf (!) verschiedenen Fächern, die die meisten US-Boxen haben, zu finden sind. Sie war es auch, die auf den Theron'schen Ausruf umgehend empört reagierte und öffentlich darauf hinwies, dass sie ebenfalls Mutter zweier Kinder und ebenfalls berufstätig sei.

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