Klo aus Gold im britischen Blenheim-Palast gestohlen

British Prime Minister Theresa May and her husband Philip stand together with U.S. President Donald Trump and First Lady Melania Trump at the entrance to Blenheim Palace near Oxford
British Prime Minister Theresa May and her husband Philip stand together with U.S. President Donald Trump and First Lady Melania Trump at the entrance to Blenheim Palace near Oxford(c) REUTERS (Kevin Lamarque)
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Aufregung am Geburtsort von Winston Churchill: Ein Kunstwerk von Maurizio Catellan - Wert: über 1,1 Millionen Euro - wurde dort gestohlen. Die Polizei spricht von „erheblichem Schaden und einer Überschwemmung“.

Eine Toilette aus 18-karätigem Gold ist aus dem britischen Blenheim-Palast gestohlen worden. Das prächtige Schloss in der Nähe von Oxford ist der Geburtsort des früheren Premierministers Winston Churchill. Ein 66-Jähriger sei nach dem Diebstahl festgenommen worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Die über eine Million Pfund (mehr als 1,1 Millionen Euro, Anm.) teure Toilette sei aber verschwunden.

Am Tatort in dem über 300 Jahre alten Schloss entstand "erheblicher Schaden und eine Überschwemmung", wie die Polizei weiter mitteilte. Der Diebstahl geschah am frühen Samstagmorgen. Das Schloss blieb für Besucher an dem Tag gesperrt. Churchill wurde 1874 dort geboren.

Hausherr witzelte über Diebstahl im Vorfeld

Das kostbare Klo ist ein Werk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan, der in den USA lebt, und wurde im Rahmen einer Ausstellung gezeigt. Die Installation "America" war voll funktionstüchtig und durfte sogar von den Besuchern benutzt werden - aber nur für je maximal drei Minuten, um Schlangen zu vermeiden.

Im vergangenen Monat hatte Hausherr Edward Spencer-Churchill noch vor der Installation der Toilette in dem Schloss in der Grafschaft Oxfordshire gewitzelt, dass das Klo wohl kaum zu stehlen sei: "Erstens ist es fest angeschlossen. Und zweitens würde ein potenzieller Dieb keine Ahnung haben, wer es zuletzt benutzt und was der Betreffende gegessen hat", sagte er der Zeitung "The Times". Er plane daher nicht, die teure Installation bewachen zu lassen.

Im Guggenheim-Museum ausgestellt

Das Tiefspül-WC war bereits unter anderem im Guggenheim Museum in New York City zu sehen. Dort war es in einen Toilettenraum eingebaut worden und durfte über viele Monate ebenfalls von den Besuchern benutzt werden. Davor bildeten sich stets lange Warteschlangen.

Das Werk "America" biete eine "Erfahrung von nie da gewesener Intimität mit einem Kunstwerk", hieß es damals vom Guggenheim-Museum. "Cattelans Toilette verweist auf die Exzesse des Kunst-Markts, aber lässt auch an den amerikanischen Traum von unbegrenzten Möglichkeiten für alle denken." Catellan sagte der "New York Times", dass er die goldene Toilette als ernst zu nehmendes Kunstwerk ansehe. "Es ist nicht meine Aufgabe, den Menschen zu sagen, was ein Werk bedeutet. Aber ich glaube, dass die Menschen eine Bedeutung in diesem Werk sehen werden."

(APA/dpa)

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