25 Jahre Fachhochschulen: Von 700 auf über 50.000 Studenten

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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1994 starteten die ersten Fachhochschulen. Die Pioniere waren unter anderem in Dornbirn und Wels. Das Interesse ist groß.

Mit den Fachhochschulen (FH) begeht heuer der nach den Unis zweitgrößte akademische Ausbildungssektor sein 25-Jahr-Jubiläum. Im Herbst 1994 starteten die ersten zehn Studiengänge mit rund 700 Studenten, mittlerweile studieren rund 53.400 Personen in mehr als 480 Studiengängen an 21 Fachhochschulen. Bis 2022/23 soll die Studentenzahl auf 57.000 steigen.

Die ersten FH-"Pioniere" waren in Dornbirn ("Fertigungsautomatisierung"), Wiener Neustadt ("Wirtschaftsberatende Berufe", "Mechatronik - Präzisions-System und Informationstechnik"), Krems ("Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft"), Eisenstadt ("Internationale Wirtschaftsbeziehungen"), Pinkafeld ("Gebäudetechnik und Energieplanung"), Wels ("Automatisierte Anlagen- und Prozesstechnik"), Hagenberg ("Software-Engineering") und Wien ("Tourismus-Management", "Elektronik") beheimatet. Mittlerweile gibt es FH-Studiengänge in allen Bundesländern.

Wirtschaft und Technik

Nach wie vor dominieren die wirtschaftswissenschaftlichen (38 Prozent) und ingenieurswissenschaftlichen Studiengänge (37 Prozent). 13 Prozent der Studiengänge widmen sich den Gesundheitswissenschaften, acht Prozent den Sozialwissenschaften, die restlichen vier Prozent verteilen sich auf Angebote aus den Bereichen Kunst, Gestaltung, Militär- und Naturwissenschaften.

Die FH-Studenten kommen vor allem aus berufsbildenden höheren Schulen (BHS, 39 Prozent), gefolgt von den AHS (32 Prozent). 14 Prozent haben eine ausländische Matura, neun Prozent absolvierten eine Externisten-, Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung bzw. eine inländische postsekundäre Einrichtung. Mit der Einführung der gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge um die Jahrtausendwende ist auch der Frauenanteil gestiegen. Mittlerweile beträgt er fast genau 50 Prozent.

Über mangelndes Interesse kann sich der Sektor nicht beklagen: 2018/19 haben sich auf 20.960 Anfängerstudienplätze 58.666 Personen beworben. Damit kommen im Schnitt drei Studieninteressenten auf einen Studienplatz.

Geld pro Studienplatz

Anders als an den Unis erfolgt die FH-Finanzierung: Geld gibt es vom Bund nur pro besetztem Studienplatz. Die Fördersätze pro Studienplatz richten sich dabei nach der inhaltlichen Ausrichtung der Studien. Beträgt der Technikanteil eines Studiengangs mehr als 50 Prozent, gibt es aktuell 8850 Euro pro Studienjahr. Für Studiengänge mit einem Technikanteil von mindestens 25 Prozent fließen 7550 Euro, Tourismus-Studienplätze bringen 7050 Euro, Plätze in allen anderen Bereichen 6970 Euro. Ausgenommen von dieser Finanzierungsform sind die gesundheitswissenschaftlichen Studiengänge, die von den Ländern finanziert werden.

Auch in Sachen Studiengebühren gibt es Unterschiede: An den FH gibt es grundsätzlich Studienbeiträge in der Höhe von 363,36 Euro pro Semester, allerdings verzichten einige Erhalter darauf. Weiterer Unterschied zu den Unis: Die Hälfte der FH-Studiengänge wird berufsbegleitend angeboten. Aufgrund des stärker verschulten Systems wird an FH schneller und erfolgreicher studiert.

Mittlerweile sind die FH nicht mehr die jüngsten Angebote im tertiären Bereich: Mit Privatunis (ab 2000) und Pädagogischen Hochschulen (PH, die ab 2007 aus den ehemaligen Pädaks entstanden) wurden weitere neue akademische Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen.

(APA)

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