Transporter: Sprinter mit wachsamen Augen

Alles im Blick: Rangieren wird durch Kameras und Sensoren erleichtert – und sicherer.
Alles im Blick: Rangieren wird durch Kameras und Sensoren erleichtert – und sicherer.(c) Werk
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Noch mehr Assistenzsysteme: Gerade in oft eiligen Transportern können sie einen effektiven Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten.

Elektronische Helferlein zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit sind bei Pkw schon üblich. Nun will Mercedes damit auch die Transporterklasse ausstatten.

Mit elektronischen Helfern den Abstand halten, in der Spur bleiben oder leichter rangieren und einparken, das ist in der Pkw-Klasse schon durchaus üblich. Mercedes schnürt nun auch solch ein Sicherheitspaket für seine großen Transporter. Alle Sprinter sind ab sofort mit zahlreichen solcher Sicherheitsassistenten verfügbar.

Rear-Cross-Traffic-Assistent

Sollte ein Lenker mit seinem Sprinter einmal aus einer Parklücke rückwärts herausfahren müssen – was unter Berufskraftfahrern eigentlich ein No-Go darstellt, da besser immer rücklings einzuparken ist –, war bisher der Querverkehr eine hohe Gefahr. Mit dem Rear-Cross-Traffic-Assistenten soll das nicht mehr sein. Er meldet etwaigen Querverkehr akustisch, und bei Ausbleiben einer Fahrerreaktion bremst er das Fahrzeug automatisch bis zum Stillstand ab.

Distronic

Ähnlich arbeitet auch der Abstandshalter-Assistent. Er erfasst vor sich fahrende, langsamere oder auch stehende Fahrzeuge und warnt den Fahrer akustisch. Erfolgt keine Reaktion des Fahrers, bremst er auch in diesem Fall das Fahrzeug wenn notwendig bis zum Stillstand ab.

360-Grad-Kamera

Eine perfekte Rundumsicht bietet das Parkpaket mit 360-Grad-Kamera zum Rangieren. Vier Kameras, die auf dem hinteren Ende des Fahrzeugdachs, in den beiden Außenspiegeln und im Kühlergrill angebracht sind, liefern dazu die Bilder. Das Multimediadisplay zeigt eine komplette Rundumsicht des Fahrzeugs aus der Vogelperspektive sowie weitere Einzelansichten und bietet so einen Überblick in kniffligen Park- und Rangiersituationen.

Drive-Away-Assist

Der Drive-Away-Assist als weiterer Bestandteil des Parkpakets unterstützt in Verbindung mit einem Automatikgetriebe beim Anfahren und hilft, Kollisionen bei Einlegen des falschen Gangs oder durch das Verwechseln von Brems- und Gaspedal zu verhindern. Wird darüber hinaus ein Hindernis im Fahrbereich erkannt, begrenzt das System die Geschwindigkeit auf drei km/h für den ersten Meter.

Aktiver Spurhalte-Assistent

Der Aktive Spurhalte-Assistent wurde so weiterentwickelt, dass er Unfallrisken reduzieren hilft, die durch unaufmerksame oder übermüdete Fahrer entstehen. Deshalb steht der effektive, deutliche Warnhinweis an den Fahrer im Fokus, ein aktiver Eingriff in das Fahrgeschehen erfolgt erst dann, wenn eine Reaktion des Fahrers ausbleibt und sich eine Notsituation ergeben könnte.

Ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h bemerkt das System, wenn das Fahrzeug unbeabsichtigt aus der Fahrspur gerät. Eine Kamera kontrolliert, ob die gestrichelten oder durchgezogenen Fahrbahnmarkierungen überfahren werden. Erkennt das System eine Abweichung von der Norm, wird der Fahrer über ein stark vibrierendes Lenkrad und optische Signale gewarnt.

Bleibt die Reaktion des Fahrers beim Überfahren einer durchgezogenen Fahrbahnmarkierung trotz Vibrationswarnung aus, bringt der Aktive Spurhalte-Assistent das Fahrzeug durch einseitiges Bremsen wieder zurück in die Spur. Das funktioniert sauber und verlässlich. Wird vorher der Blinker durch den Fahrer betätigt, ist dieses System inaktiv.

Trailer-Stability-Assist

Mehr Sicherheit beim Fahren mit Anhänger soll der Trailer-Stability-Assist (TSA) gewährleisten. TSA ist eine Zusatzfunktion des Elektronischen Stabilitätsprogramms ESP und nutzt dessen Sensorik. Mithilfe des Gierratensensors erkennt es die Bewegungen um die Hochachse des Fahrzeugs und leitet Gegenmaßnahmen ein. Es dämpft die Pendelschwingung aktiv mithilfe wechselseitiger Bremseingriffe an der Vorderachse.

In den meisten Fällen genügt das, um die Pendelschwingungen vollkommen abzubauen. Wenn diese allerdings zu stark sind, wird zusätzlich das Motormoment reduziert und das Zugfahrzeug an allen vier Rädern abgebremst, um den Bereich der kritischen Geschwindigkeit möglichst schnell zu verlassen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2019)

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