WAC gelang die Sensation des ersten Spieltages, besiegte Gladbach mit 4:0. Marco Roses Mannschaft wurde von den Wölfen aus dem Lavanttal regelrecht überrollt - und Fußball-Europa staunt.
Mönchengladbach. WAC sorgte am ersten Spieltag der Europa League für die größte Überraschung. Die Mannschaft von Gerhard Struber gewann ihr Debüt in dieser Liga (Gruppe J) sensationell in Mönchengladbach, besiegte den Klub der Ex-Salzburger Marco Rose und Stefan Lainer mit 4:0. Die Tore schossen Weissmann (13.), Leitgeb (31., 67.) und Ritzmaier (41.) – und damit sind die „Wölfe“ endgültig in Europa angekommen.
Shon Weissmann ist wirklich ein Phänomen. Der Israeli, 23, stürmt seit Sommer für den WAC und gilt mit acht Toren nach sieben Ligarunden neben Salzburgs Juwel Erling Håland (elf Tore, drei in der Champions League) als der beste Einkauf der Klubgeschichte. Den Lavanttalern ist er auch jeden Cent wert, denn Weissmann trifft und trifft. Er steht goldrichtig, wartet geduldig auf den Ball und streckt im richtigen Augenblick den Fuß aus; wie beim 1:0 (13.).
Er gab Rapid und Austria einen Korb
Gegen die „Fohlen“ räumte er auch im Strafraum tüchtig auf. Dass hätte er sogar bei Rapid oder Austria machen können, dieses Geheimnis gab er vor Anpfiff erneut preis. „Ja, mein Manager sagte mir, dass sie mich wollten“, verriet Weissmann dem Internetportal „Spox". Warum er das Lavanttal der Großstadt vorzog? „Ich hatte das Gefühl, dass sich der gesamte Verein sehr um mich bemüht. Das war mir wichtig.“
300 mitgereiste Fans kreischten nach dem 3:0 im Borussia-Park, skandierten „Hier regiert der WAC!“ Knapp 30.000 Gladbach-Fans pfiffen, manch einer applaudierte da aber schon den Gästen und ging nach dem 0:4. Zu enttäuschend war der Auftritt von Roses Elf trotz stärkerer zweiter Halbzeit, während der Außenseiter, vor dem Lainer so eindringlich gewarnt hatte, unbekümmert aufspielte.
Während Salzburgs Meistermacher unter Druck steht, erobert WAC neue Sphären. Vorbei sind die Witze vom Dorfklub, eine bessere Werbung konnten die Wölfe nicht machen. Das Heimspiel am 3. Oktober in Graz – weil in Klagenfurt ein Wald im Stadion steht –, dürfte ausverkauft sein. Dann ist Italiens Topklub AS Roma (4:0 gegen Istanbul Başakşehir) zu Gast.