Ferrari ist wieder Seriensieger

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Altmeister Sebastian Vettel schlägt in Singapur zurück, Teamkollege Charles Leclerc zürnt.

Gerade als es danach aussah, als hätte Jungstar Charles Leclerc die teaminterne Gunst bei Ferrari endgültig auf seiner Seite, hat sich Altmeister Sebastian Vettel zurückgemeldet. Der Deutsche gewann den Grand Prix von Singapur, zum dritten Mal in Folge fuhr damit ein Ferrari-Pilot als Erster über die Ziellinie – die Scuderia ist plötzlich wieder Seriensieger, die Tifosi jubeln.

Vettel schlug mit seinem ersten Saisonsieg auf jenem kurvigen Stadtkurs zu, auf dem in den vergangenen Jahren Mercedes den Ton angegeben hatte. Doch nun, im letzten Saisondrittel 2019, ist der Ferrari SF 90 das schnellste Auto im Feld.

Vettels Coup in Singapur lag allerdings darin, sich beim Boxenstopp mit einer starken Outlap am führenden Teamkollegen Leclerc vorbeizuschwindeln. Dem Pole-Setter, der zuletzt zweimal in Folge gewinnen konnte, war ein Start-Ziel-Sieg prophezeit worden, am Ende landete der wütende Monegasse nur auf Platz zwei.

Mit dem einzigen Rivalen im Rückspiegel fuhr Vettel dann noch ein hartes Überholmanöver gegen Pierre Gasly (Toro Rosso) und zeigte drei souveräne Re-Starts nach Safety-Car-Phasen. Alles in allem ein routinierter 53. Grand-Prix-Sieg des Deutschen, der Hitzkopf, der bei Vettel heuer schon zu beobachten war, kam ihm just in der tropischen Nacht von Singapur nicht mehr in die Quere.

Doch die Ferrari-Siegesserie – zuletzt gab es 2008 drei Erfolge hintereinander – kommt für die WM wohl zu spät. Mercedes-Star Lewis Hamilton fuhr in Singapur hinter Max Verstappen (Red Bull) auf Platz vier und liegt in der Fahrer-WM weiter komfortabel in Führung. Zu schwer wiegen die Fehler, die sich Ferrari vor der Sommerpause geleistet hatte, zu hoffnungslos war man hinter Mercedes zurückgefallen.

Dennoch: Die Scuderia ist wieder auf Spur, erst dank des beherzten Leclerc, nun auch dank Vettel.

(red.)

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