Klassik

Jordan und die Symphoniker in der ersten Liga

Philippe Jordan.
Philippe Jordan.(c) Daniel Novotny
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Brahms im Musikverein wird zur Wiener Visitenkarte – sie zeigt, was Jordan in fünf Jahren geleistet hat.

Die Welt ist doch nicht so anhaltend grau in grau, wie es das c-moll in der 1. Brahms-Symphonie in seiner Grundstimmung vermuten ließe. Der zweite Satz, dieses schwelgerische, fast intime E-Dur-Andante, verspricht und gewährt auch Sonnenstrahlen – besonders wenn junge Damen das erste und das letzte Wort (im symphonischen Ablauf) haben. Zuerst verführt Solooboistin Ines Galler-Guggenberger zum Träumen, ehe Sophie Heinrich überzeugend das Schlusswort formuliert – seit Kurzem ist erstmals eine Frau bei den Symphonikern am Konzertmeisterpult. Helmut Zilk sel., der einst als Symphoniker-Präsident die Diskriminierung von Musikerinnen mit sanfter Gewalt abschaffte, hätte vermutlich Wohlwollendes dazu in seinen Bart gebrummt.

Zum Saisonauftakt geht es im Musikverein wie bei den Symphonikern und deren Chef, Philippe Jordan, um nichts als Brahms: zweimal hier der Symphonienzyklus und Teile davon dann auf Kurztournee in den Niederlanden und in der Schweiz. Eine wienerische Visitenkarte wird gezogen – als eine Art Leistungsschau, die mit Überzeugung belegen kann, welch ersprießliche Arbeit Philippe Jordan hier seit fünf Jahren leistet. Alle scheinbar ein Herz und eine Seele, präsentiert sich das Orchester selbstbewusst, diszipliniert, belastbar und so fantasievoll wie engagiert – es spielt wieder in der ersten Reihe mit.

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