Rekordbilanz

Seilbahnbauer Doppelmayr fährt auf Umsatzmilliarde zu

Doppelmayr
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Michael Doppelmayr und sein Finanzchef Hanno Ulmer wechseln in Aufsichtsrat des Vorarlberger Paradeunternehmens, das zuletzt mit Aufträgen aus aller Welt Rekordumsatz erzielt hat.

Der Vorarlberger Seilbahnhersteller Doppelmayr Holding SE, Weltmarktführer im Seilbahnbau, hat im Geschäftsjahr 2018/19 einen Rekordumsatz von 935 Millionen Euro verzeichnet. Das entspricht einer Steigerung von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Konzernergebnis nach Steuern stieg von 102 auf 141 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab.

Der Rekordumsatz sei auf den erfolgreichen Abschluss mehrerer Projekte zurückzuführen, darunter diverse Stadtseilbahnen in Lateinamerika, erklärten die - bis vergangenen Freitag amtierenden - Manager des Seilbahnkonzerns, Vorstandsvorsitzender Michael Doppelmayr und Finanzvorstand Hanno Ulmer bei der Bilanzpressekonferenz am Firmenstandort in Wolfurt (Bezirk Bregenz). Beide wechselten am Freitag vom Vorstand in den Aufsichtsrat.

So entstammte 2018/19 denn auch ein großer Anteil der Umsätze aus Lateinamerika (19 Prozent), 18 Prozent kamen aus den USA und Kanada. 17 Prozent wurden in der Schweiz, Frankreich und Italien erwirtschaftet, ebenfalls 17 Prozent in Österreich und Deutschland - insgesamt stammte also rund ein Drittel des Umsatzes aus den Alpenländern. Der Großteil der 128 umgesetzten Projekte entfiel mit 90 auf das Segment Winter. Ein potenzieller Zukunftsmarkt sei hier China - die Regierung habe große Ziele im Skibereich, wie die Bevölkerung den Skisport tatsächlich annehme, sei offen, erklärten Doppelmayr und Ulmer.

Die Bilanzsumme des Unternehmens stieg um rund 15 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro, das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis auf 153 Millionen Euro (Vorjahr: 111 Millionen). Den Anstieg des Konzernergebnisses um rund 40 Prozent auf 141 Millionen Euro erklärte Ulmer wiederum mit der Abrechnung größerer Aufträge wie zum Beispiel der Stadtseilbahn in La Paz und El Alto in Bolivien, wo in den vergangenen fünf Jahren das weltweit größte städtische Seilbahnnetz entstand: Hier habe man fünf Jahre gearbeitet, nun sei abgerechnet worden, so Ulmer. Im März 2019 wurde die zehnte Linie eröffnet.

Im Personalbereich gibt es laut Ulmer eine "gute kontinuierliche Aufwärtsentwicklung", der Mitarbeiterstand sei um rund fünf Prozent gestiegen, die Personalaufwendungen von 219 auf 239 Millionen Euro. Fast genau die Hälfte der knapp 3100 Mitarbeiter ist in Wolfurt beschäftigt.

Neue Konzernführung

Die Bilanzpressekonferenz wurde heuer statt im November bereits im September abgehalten, da Doppelmayr seit Jänner eine Europäische Aktiengesellschaft nach europäischem Recht - eine SE - ist. Bei dieser Gesellschaftsform müssen die Zahlen drei Monate früher als bei der AG, nämlich bereits sechs Monate nach dem Bilanzstichtag, veröffentlicht werden.

Die 28. Bilanzpressekonferenz der Firma Doppelmayr war die letzte, die von Michael Doppelmayr und Hanno Ulmer abgehalten wurde. Sie seien beide seit Freitag Mitglieder des Aufsichtsrats, erklärte Doppelmayr. Als geschäftsführende Direktoren folgen ihnen, wie bereits im Mai bekanntgegeben, die beiden langjährigen Mitarbeiter Thomas Pichler und Istvan Szalay nach.

(APA/dpa)

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