Führungswechsel

158.000 Mitarbeiter von Thyssenkrupp haben erstmals eine Chefin

Guido Kerkhoff muss Platz machen für Martina Merz
Guido Kerkhoff muss Platz machen für Martina MerzREUTERS
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Guido Kerkhoff musste nach nur 14 Monaten den Posten als CEO von Thyssenkrupp räumen. Seine Nachfolgerin Martina Merz soll den Stahl- und Technologiekonzern aus der bisher größten Krise holen.

Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp hat seine bisherige Vorsitzende Martina Merz zur neuen Vorstandschefin des kriselnden deutschen Mischkonzerns ernannt. Die frühere Bosch-Managerin trete für bis zu zwölf Monate die Nachfolge von Guido Kerkhoff an, teilte der Konzern am Montag mit.

Das Kontrollgremium des 158.000 Mitarbeiter zählenenden Konzerns folgte damit wie erwartet der Empfehlung des Präsidiums und des Personalausschusses. Diese hatten sich in der vergangenen Woche dafür ausgesprochen, Kerkhoff nach nur 14 Monaten den Posten wieder zu entziehen. Thyssenkrupp steckt in der größten Krise seiner über 200-jährigen Geschichte. Der Konzern schreibt hohe Verluste, die Schulden steigen und die Aktie hat in den vergangenen Jahren stark an Wert verloren. Zuletzt musste das Unternehmen auch noch den deutschen Leitindex Dax verlassen und in den MDax absteigen.

Merz gehört erst seit Dezember 2018 dem Kontrollgremium an und war im Februar an dessen Spitze gerückt. Sie hat angekündigt, den bisherigen Kurs zunächst fortzusetzen. Dazu gehört, die Geschäfte besser aufzustellen und die Kosten zu senken. Zudem können Beteiligungen verkauft werden und Partner ins Boot geholt werden. Die wichtigste Aufgabe hierbei ist der Verkauf oder Börsengang der lukrativen Aufzugssparte, deren Wert Experten auf zwölf bis 17 Milliarden Euro beziffert haben. An der Gewinnperle des Konzerns haben neben Konkurrenten wie Kone Insidern zufolge eine Reihe von Finanzinvestoren Interesse angemeldet.

Nachfolger von Merz an der Spitze des Aufsichtsrats wird der ehemalige Siemens-Vorstand Siegfried Russwurm. Er gehört dem Kontrollgremium seit April 2019 an.

(APA/Reuters)

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