Fünf Tote bei Messerattacke in Paris

Ein Angestellter der Polizei tötete vier Kollegen und wurde danach erschossen.

Paris. Die Metro wurde geschlossen, die Straßen rund um die Kathedrale Notre-Dame wurden weiträumig abgesperrt: Im Zentrum von Paris löste eine Bluttat am Donnerstag Ängste vor einem Terroranschlag aus.

Ein Mann hatte gegen 13 Uhr mit einem Keramikmesser in der Pariser Polizeipräfektur vier Polizisten – drei Männer und eine Frau – umgebracht. Der Täter selbst wurde dann von den Sicherheitskräften erschossen.

Wie sich später herausstellte, war möglicherweise „ein interner Konflikt innerhalb der Polizeibehörde“ Grund für das Verbrechen. Die Ermittler gehen nach eigenen Angaben Hinweisen nach, wonach es einen Konflikt zwischen dem Täter und Kollegen gegeben habe. Der Täter arbeitete bei der nachrichtendienstlichen Abteilung der Pariser Polizei, die unter anderem für den Kampf gegen Extremisten zuständig ist. Er soll mit Computern gearbeitet haben.

Panik unter den Kollegen

Ein Mitarbeiter der Polizeigewerkschaft Alliance sagte dem Sender BFM-TV, der Täter habe mehr als 20 Jahre in dem Präsidium gearbeitet. Er habe als „vorbildlicher Angestellter ohne Vorgeschichte“ gegolten.

Ein Augenzeuge der Messerattacke berichtete später, unter den Polizisten sei Panik ausgebrochen. „Ich habe einen Schuss gehört“, sagte der Dolmetscher, der in dem Präsidium Dienst hatte. „Alle rannten, viele haben geweint.“

Die Polizei gab zunächst keine Stellungnahme zu den Berichten ab. (AFP, APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2019)

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