Weltrekordversuch in Wien: Samstag tickt ab 8:15 Uhr die Uhr

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Eliud Kipchoge läuft heute in Wien, mit dem Ziel, als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden zu meistern. Ab 8:15 Uhr sind er und sein mit Weltstars gespickter Tempomacher-Tross unterwegs.

Eliud Kipchoge, der Marathon-Olympiasieger und Weltrekordhalter, startet seinen Versuch in Wien, als erster Mensch einen Marathon in unter zwei Stunden zu laufen, am heutigen Samstag um 8:15 Uhr.

Der Zeitpunkt des Starts für die INEOS 1:59 Challenge wurde unter Einbeziehung genauester Wetterdaten vom Performance Team und den Meteorologen von INEOS am Tag vor dem Rennen festgelegt.

„Die Fans haben einen großen Einfluss. Ich hoffe, dass viele kommen und mich pushen“, ruft Eliud Kipchoge dazu auf, an die Strecke zu kommen und ihn anzufeuern. "Es ist ein Ereignis von Weltbedeutung. Das soll sich niemand entgehen lassen", so Gerhard Wehr, Geschäftsführer Vienna City Marathon, der als lokaler Veranstalter das Event organisiert.

Profis helfen ihrem Freund

Der Begriff „Hase“ irritiert, Er wird in der Natur ja zumeist gejagt. Sein größtes Glück ist es, zu entkommen. Heute wurde 41 Hasen in Wien große Wertschätzung zuteil, sie dachten nie an Flucht bei der 1:59-Challenge. Sie begleiteten den Kenianer Eliud Kipchoge beim Versuch, als erster Mensch einen Marathon (42,195 km) unter zwei Stunden zu laufen.

(c) imago/Camera 4 (imago sportfotodienst)

Tempomacher halten Schritt, Frequenz und Speed. Kipchoge hat Profis engagiert, die im V-Stil (Aerodynamik) vor ihm laufen. „Wir helfen unserem Freund“, sagt Bernard Lagat, der auf 1500 und 5000 Meter Strecken Weltmeister wurde. Olympiasieger Matthew Centrowitz und Paul Chelimo, Henrik, Jakob und Filip Ingebrigtsen (NOR), Julien Wanders sowie Eric Kiptanui und Marius Kipserem sind dabei. Hoch dotiert, doch es ging nie um Geld, sie wollten Teil der Geschichte sein.

„Er wird es schaffen“, sagt Lagat der „Presse“ bei einem PR-Termin. „Ich sehe es in seinen Augen, er ist sehr zuversichtlich.“ Dass das Tempo ungemein hoch ist, Lagat schätzt es auf 2:50-Minuten pro Kilometer, und die Strapazen enorm werden, sei jedem bewusst. Da komme die Rolle des Hasen zum Tragen: „Wir geben ihm Glauben, Rückhalt, wir stärken ihn. Wie ich das mache? Ganz einfach: Wenn er aus dem Hotel kommt, werde ich ihn anlächeln. Er wird mein gesicht sehen und wissen, dass ich daran glaube. Und dann laufen wir!"

Ideal wäre laut Ineos-Experten eine Temperatur zwischen sieben und elf Grad. Seine Pacemaker aus aller Welt haben nach Angaben des Veranstalters insgesamt 55 Medaillen unter anderem bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gewonnen.

Der Lauf in das Geschichtsbuch

„Ich will der ganzen Menschheit zeigen, dass keinem Menschen Grenzen gesetzt sind", sagte Kipchoge dem "Tagesspiegel". 200 bis 220 Kilometer pro Woche ist er in der Vorbereitung gerannt. "Mir geht es nicht um den offiziellen Rekord, sondern darum, Geschichte zu schreiben, der Nachwelt etwas zu hinterlassen."

Die Strecke im Wiener Prater ist auch dank Asphaltierungsarbeiten in einem perfekten Zustand. Der Lauf unter Laborbedingungen wird dort auf einem 9,6 Kilometer langen Rundkurs ausgetragen. Beim mehrfachen Wendepunkt ist zur Schonung Kipchoges eine kleine Steilkurve geschaffen worden. Dadurch seien etwa 13 Sekunden einzusparen, hieß es. Auch beim Start von der Reichsbrücke über der Donau kann Kipchoge schon mal sechs Sekunden gut machen.

30 Fernsehstationen und über 300 Medienvertreter sind nach Veranstalterangaben akkreditiert, um das Spektakel zu verfolgen. "Die internationale Medienresonanz ist für Österreich nur mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu vergleichen", sagte VCM-Boss Wolfgang Konrad.

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