Leitartikel

Europas gebrochenes Versprechen auf dem Balkan

Nordmazedonien war grünes Licht für Verhandlungen zugesagt worden, wenn es alle Bedingungen erfüllt. Doch dieses Versprechen wurde nun gebrochen (Archivbild).
Nordmazedonien war grünes Licht für Verhandlungen zugesagt worden, wenn es alle Bedingungen erfüllt. Doch dieses Versprechen wurde nun gebrochen (Archivbild).(c) REUTERS (OGNEN TEOFILOVSKI)
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Eigentlich hätte Nordmazedonien grünes Licht für Beitrittsgespräche erhalten sollen. Mit dem erneuten Aufschub schwächen die EU-Staaten ihre Position.

Es hat schon etwas Skurriles an sich: Da bemühen sich ein Mitgliedsland und die anderen EU-Staaten nach Kräften, endlich ihre Verbindung zu lösen – und stellen das in einer Art und Weise an, dass allen von London bis Brüssel längst schwindlig geworden ist auf dieser Brexit-Hochschaubahn. Zugleich setzen andere Länder alles daran, ein Ticket für den Zug in Richtung Europäische Union zu erhalten – für eine Reise, die ohnehin noch viele Jahre dauern würde und von der noch nicht ausgemacht ist, dass sie tatsächlich im Endbahnhof EU-Mitgliedschaft endet.

Der britische Premier Boris Johnson verspricht seinen Bürgern, dass ihr Land außerhalb der Union wieder zu mehr Unabhängigkeit, wirtschaftlichem Aufschwung und Bedeutung in der Welt finden werde. Und eine knappe Mehrheit der Briten hat diesen Kurs grundsätzlich im Referendum von 2016 befürwortet.

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