Ski alpin

Die Neuordnung der Skiwelt

Fährt voraus: Mikaela Shiffrin.
Fährt voraus: Mikaela Shiffrin. (c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Comebacks, Shootingstars und ÖSV-Aufreger: Auch ohne Superstar Marcel Hirscher steigt am Wochenende in Sölden der traditionelle Weltcupauftakt. Wer aber wird in diesem Winter ins Rampenlicht fahren? Ein Ausblick.

Sölden/Wien. Während Marcel Hirscher die Pension genießt, rüstet sich Sölden für ein wahres Skifest. 30.000 Fans und strahlender Sonnenschein haben sich angesagt, wenn am Samstag (Damen) und Sonntag (Herren) mit dem Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner der Startschuss in den Weltcupwinter fällt. Ein Überblick.


Kugelkampf. Die Rolle des Branchen-Superstars gehört exklusiv Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin, 24, hat drei Jahre in Folge den Gesamtweltcup eingefahren, bei den Weltcupsiegen (60) sind Annemarie Moser-Pröll (62) und Hirscher (67) in Reichweite. Weil kein Großereignis ansteht, will sie sich noch mehr der Abfahrt widmen. Erste Jägerinnen: Petra Vlhová (SVK), Wendy Holdener (SUI).

Bei den Herren bahnt sich ein Zweikampf zwischen Henrik Kristoffersen (NOR) und Alexis Pinturault (FRA) an. Auch ein Speedspezialist wie Dominik Paris (ITA) könnte mitmischen. Ein Fragezeichen steht hinter Marco Schwarz (AUT) in seiner Comebacksaison nach Kreuzbandriss.


Comebacks, Ausfälle, Rücktritte.
Neben Schwarz kehren Anna Veith (Kreuzbandriss) und Katharina Gallhuber (Kreuzband) zurück, Sölden kommt für das Trio aber noch zu früh. Bei den Ausfällen wiegt im ÖSV jener von Riesentorlauf-Ass Stephanie Brunner (dritter Kreuzbandriss) schwer, auch Elisabeth Kappaurer und Sabrina Maier verpassen die Saison verletzt.

Die Skier an den Nagel gehängt haben Aksel Lund Svindal (NOR) und Lindsey Vonn (USA). Publikumsliebling Felix Neureuther gibt seinen Einstand als TV-Experte.


Shootingstars. Die Schweizer Marco Odermatt, 22, und Loïc Meillard, 22, haben im Vorjahr aufgezeigt, vor allem Odermatt – er raste in seiner ersten Weltcupsaison zweimal aufs Podest – gilt als möglicher Hirscher-Erbe. Der Franzose Clément Noël, 22, hat den derzeit wohl schnellsten Slalomschwung.

Bei den Damen fuhr zuletzt Corinne Suter (SUI), 25, in der Abfahrt ins Rampenlicht, Technikerin Meta Hrovat (SLO) hat sich schon mit 21 Jahren in den Top Ten etabliert. Beim Weltcupfinale erstaunte die erst 17-jährige Neuseeländerin Alice Robinson mit Platz zwei im Slalom.
Causa Liensberger, Reichelt.
Stand Dienstagnachmittag steht Katharina Liensberger, 22, in Sölden am Start, die Vorarlbergerin, die nach ihrem Wechsel zur Skifirma Kästle ohne Skischuh dagestanden ist, hat zuletzt wieder mit regelkonformem Material trainiert.

Die Ermittlungen gegen Routinier Hannes Reichelt, 39, wurden eingestellt. Die Vorwürfe, wonach der Salzburger über einen Ex-Langlauftrainer Dopingmittel bezogen hätte, bestätigten sich nicht.


Neuerungen. In der Kombination startet der nach dem Speedbewerb Führende im Slalom nun mit der Nummer eins. Das soll den Abfahrern mehr Siegchancen bringen.

Ansonsten gab es vor allem Kritik: Weil keine Titelkämpfe anstehen, wurde der Weltcup aufgebläht. 44 Herren- und 41 Damenrennen nannte auch Ex-Skistar Hermann Maier „inflationär“. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2019)

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