US-Schauspielerin Rose McGowan verklagt Harvey Weinstein

I AM (NOT) A MONSTER film screening - BFI London Film Festival 2019 Rose McGowan attending the I AM (NOT) A MONSTER fil
I AM (NOT) A MONSTER film screening - BFI London Film Festival 2019 Rose McGowan attending the I AM (NOT) A MONSTER filimago images/PA Images
  • Drucken

Der frühere Studioboss hätte einen „teuflischen“ Versuch unternommen, McGowan und andere Opfer sexueller Übergriffe zum Schweigen zu bringen.

Rose McGowan, eine der Vorkämpferinnen der #MeToo-Bewegung, zieht in einem neuen Verfahren gegen Harvey Weinstein vor Gericht. Die US-Schauspielerin ("Charmed - Zauberhafte Hexen") hat am Mittwoch (Ortszeit) vor einem Bundesgericht in Kalifornien Klage gegen den Ex-Hollywoodmogul eingereicht.

Der frühere Studioboss und seine Helfer hätten einen "teuflischen" und illegalen Versuch unternommen, die Opfer sexueller Übergriffe zum Schweigen zu bringen, heißt es in Gerichtsdokumenten, die das Branchenblatt "Variety" veröffentlichte. McGowan wirft unter anderem Betrug, Verletzung der Privatsphäre und emotionale Bedrängnis vor. Neben Weinstein verklagt sie auch frühere Anwälte des Produzenten und die umstrittene Sicherheitsfirma Black Cube.

Weinstein wies die Vorwürfe durch seine Anwältin zurück. McGowan sei nur auf Geld und auf Publicity aus, schrieb Anwältin Phyllis Kupferstein in einer Mitteilung, die dem "Hollywood Reporter" vorlag.

Weinstein wollte Buchveröffentlichung verhindern

Nach Angaben der Schauspielerin wurde sie 1997 von dem Produzenten vergewaltigt - er zahlte ihr später 100.000 Dollar Schweigegeld. Den Vorfall wollte sie 2016 in ihrem geplanten Buch „Brave“ beschreiben. Weinstein und sein Team hätten mit allen Mitteln versucht, dies zu unterdrücken, macht McGowan in ihrer Klage geltend. Dazu gehörte auch Rufschädigung, so dass ihr niemand glauben würde. Weinstein hätte die Firma Black Cube eingesetzt, die sich unter dem Vorwand, Frauenrechte verteidigen zu wollen, Informationen über das Buch erschlichen hätte, das schließlich 2018 erschien. McGowan pocht vor Gericht auf eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.

McGowan war 2017 eine der ersten Frauen, die Weinstein Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe vorwarfen. 2018 wurde der Filmproduzent in New York wegen krimineller sexueller Handlungen angeklagt. Der Prozess soll im kommenden Jänner beginnen. Mehr als 80 Frauen haben Vorwürfe gegen den 67-Jährigen erhoben. Bei der Anklage in New York geht es allerdings nur um zwei Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013. Weinstein beteuert, jegliche sexuelle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt.

(APA/dpa/Red.)

(APA/dpa/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Coronavirus

Harvey Weinstein an Covid-19 erkrankt?

Einem Medienbericht zufolge geht es dem früheren Hollywood-Mogul nicht gut, er befinde sich in Isolation mit Fieber. Aufgrund seines Alters und diverser Vorerkrankungen gehört er zur Corona-Risikogruppe.
 Ashley Judd
Prozess

Causa Weinstein: Klage von Ashley Judd zugelassen

Die US-Schauspielerin hat einen Etappensieg errungen Sie darf ihre Klage wegen sexueller Drangsalierung gegen den einstigen Hollywoodmogul weiterverfolgen.
Sexuelle Übergriffe

Causa Weinstein: US-Richter verhindert Millionenvergleich vorerst

Die 19-Millionen-Dollar-Vereinbarung zwischen dem verurteilten früheren Hollywood-Mogul und einigen seiner Klägerinnen wurde als "anstößig“ bezeichnet, zuvor bereits als „zutiefst ungerecht“ oder als „Verrat".
Sexualverbrechen

Causa Weinstein: Opfer sollen 19 Millionen Dollar erhalten

Der Anwalt Douglas Wigdor, der mehrere der Opfer vertritt, bezeichnete die Einigung allerdings als "kompletten Ausverkauf."
Schuldspruch

MeToo-Bewegung feiert harte Strafe für Ex-Produzent Weinstein

Harvey Weinstein wurde zu 23 Jahren Haft verurteilt, in der MeToo-Bewegung herrscht Freude und Erleichterung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.