Aufsichtsrat

Deutsche Bank: Paul Achleitners Sessel wackelt

Paul Achleitner.
Paul Achleitner.(c) REUTERS (Kai Pfaffenbach)
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Der Aktionär Katar liegt im Machtkampf mit dem Österreicher.

Frankfurt. Es läuft gerade nicht so gut für Paul Achleitner. Der Österreicher, seit 2012 Aufsichtsratspräsident der Deutschen Bank, hat bei der jüngsten Hauptversammlung einen Denkzettel bekommen: Mehr als ein Viertel der Aktionäre verweigerte ihm die Entlastung. Jetzt hat das Landgericht Frankfurt die letztlich doch erfolgte Entlastung gekippt. Und nun verdichten sich auch noch Gerüchte, dass Achleitner seinen Posten überhaupt bei der nächsten Hauptversammlung im Mai 2020 abgeben muss. Sein Vertrag läuft eigentlich bis 2022.

Dem 63-Jährigen wird von manchen Anlegern vorgeworfen, er habe Topposten in der Bank mit den falschen Personen besetzt und zu lang am verlustreichen Investmentbanking festgehalten.

Vor allem die verschwiegenen Scheichs aus Katar, die einem Insider zufolge über zwei Fonds mittlerweile fast zehn Prozent an dem größten deutschen Geldhaus halten, sollen auf eine Neubesetzung von Achleitners Posten drängen. Katar hat großes Interesse daran, dass es mit der Bank bald wieder bergauf geht. Von den Milliarden, die die Scheichs seit 2014 in die Bank gepumpt haben, ist kaum noch etwas übrig. Die Aktien brachen um gut 70 Prozent ein. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2019)

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