Massaker an Ureinwohnern in Kolumbien: Präsident schickt Truppen

Tote gehören hier zum Alltag: Angehörige des Nasa-Volks mit dem Foto eines getöteten Angehörigen, August 2019
Tote gehören hier zum Alltag: Angehörige des Nasa-Volks mit dem Foto eines getöteten Angehörigen, August 2019(c) APA/AFP/LUIS ROBAYO (LUIS ROBAYO)
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Unter den Toten war demnach auch eine Anführerin des Nasa-Volkes.

Nach der Ermordung von fünf Indigenen in Kolumbien hat Staatspräsident Iván Duque den Einsatz von 2.500 Soldaten in dem Gebiet angekündigt. Angehörige des Nasa-Volkes hatten am Dienstag in einem Reservat im südwestlichen Department Cauca Kontrollen durchgeführt, als Dissidenten der linksrevolutionären FARC-Guerilla in einem Auto heranfuhren und das Feuer eröffneten, wie der Regionale Indigenenrat von Cauca (CRIC) mitteilte. Unter den Toten war demnach eine Anführerin der Nasa, einem der größten indigenen Völker Südamerikas, außerdem gab es fünf Verletzte.

Jahrzehnte lang hat die FARC-Guerilla einen bewaffneten Kampf gegen den kolumbianischen Staat sowie gegen rechtsgerichtete paramilitärische Gruppen und Drogenkartelle geführt. Aber auch Unbeteiligte und Zivilisten wurden immer wieder Opfer ihrer Aktionen.  2016 hatte es dann ein historisches Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla zur Beendigung des jahrzehntelangen Bürgerkriegs gegeben, doch immer noch sind Gruppen von FARC-Dissidenten aktiv, die das Abkommen ablehnen. Im August kündigten mehrere frühere Rebellen-Kommandeure an, den Kampf gegen die Regierung wieder aufzunehmen.

Abtrünnige Rebellen lehnen Friedensabkommen ab

Der seit August 2018 regierende, rechtsgerichtete Präsident Duque hatte danach zur Jagd auf die abtrünnigen Rebellen geblasen. Am Mittwoch reiste er zusammen mit Kommandanten des Militärs sowie dem Polizeichef des südamerikanischen Landes nach Cauca, um die Sicherheitslage nach dem Massaker einzuschätzen. Duque erklärte dort, innerhalb von 40 Tagen werde eine 2.500 Mann starke Schnelleinsatztruppe in der Gegend die Arbeit aufnehmen. Ihre Mission sei eine bessere Kontrolle des Gebiets, das Schließe der Routen von Drogenhändlern sowie das Zerschlagen krimineller Organisationen.

(apa/red.)

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