Im Kampf gegen die Geldwäsche könnte der Einsatz der Blockchain – einer Datenbanktechnologie, die Banken und Aufsichtsbehörden miteinander vernetzen kann – eine Trendwende einläuten.
Wien. Nach der Ibiza-Affäre kursierte unter Juristen ein Kommentar aus dem Onlineforum einer Tageszeitung. Der Kommentar lautete sinngemäß, es sei zwar möglich, sich Geld aus Russland versprechen zu lassen, solche Überweisungen würden jedoch nie in Österreich ankommen. Die Anti-Geldwäsche-Systeme der Banken würden hier sofort zuschnappen. Im Forum erntete der Beitrag überwiegend Zuspruch, in Fachkreisen sorgte er für resignierendes Kopfschütteln. Denn wer in der Geldwäscheprävention (Anti-Money Laundering, kurz: AML) tätig ist, der weiß, dass in diesem Bereich noch große Lücken bestehen.
Banken müssen immer umfangreichere Compliance-Vorgaben erfüllen. Das ist aufwendig und sehr teuer. Vor allem bei der Geldwäscheprävention gehen die Maßnahmen aber am Ziel vorbei. Denn die heutigen AML-Systeme sind in der Praxis nicht effektiv. Nur ein ganz geringer Teil der illegalen Geldströme wird durch sie entdeckt und unterbunden.