Brexit

Trump mischt sich wieder bei den Briten ein

Boris Johnson und Donald Trump in Biarritz
Boris Johnson und Donald Trump in BiarritzGetty Images
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US-Präsident Donald Trump hat den britischen Premierminister Boris Johnson und den Vorsitzenden der Brexit Party, Nigel Farage, zu einem Zusammenschluss aufgefordert.

Ein Bündnis zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und dem Vorsitzenden der Brexit Party, Nigel Farage, werde die Aussichten auf einen erweiterten Handel zwischen den USA und Großbritannien nach dem Austritt aus der Europäischen Union sichern, sagte Trump im Weißen Haus am Sonntag.

Auf die Frage, welchen britischen Spitzenpolitiker er unterstütze, erklärte Trump: "Sie sind beide Freunde von mir. Ich denke, Boris wird es richtig machen." Johnson sei "der richtige Mann für die Zeit". "Was ich gerne sehen würde, ist, dass Nigel und Boris zusammenkommen. Ich denke, das ist eine Möglichkeit", bekräftigte Trump seinen bereits am Donnerstag in einem Radiogespräch mit Farage geäußerten Wunsch.

Nigel Farage
Nigel FarageAPA/AFP/BBC (JEFF OVERS)

Farage und Johnson hatten beim Referendum im Jahr 2016 gemeinsam für einen Austritt des Vereinigten Königreichs gekämpft. Johnson war danach zunächst als Außenminister in die Bemühungen um einen Austrittsdeal mit der Europäischen Union involviert, quittierte seinen Job aber aus Protest gegen den Kurs von Premierministerin Theresa May. Nachdem diese ihre Vereinbarung nicht durch das Unterhaus brachte und den Austrittstermin März 2019 nicht halten konnte, setzte sich Johnson im Sommer im Kampf um Mays Nachfolge durch. Sein Versprechen, das Land um jeden Preis mit Ende Oktober aus der EU zu führen, konnte der neue Premierminister nicht erfüllen. Stattdessen schloss er einen neuen Deal mit der EU, der von Farage scharf kritisiert wird.

Farage selbst will sich bei der Neuwahl zwar nicht um einen Sitz bewerben, aber landesweit gegen den von Premierminister Boris Johnson mit der EU ausgehandelten Scheidungsvertrag kämpfen. Für den Chef der Brexit Party ist der Wahlkampf eine Gratwanderung. Mit seinen Kandidaten könnte er nämlich Johnsons Tories entscheidende Stimmen abjagen und damit den europafreundlicheren Parteien Mandatsgewinne ermöglichen. Während die Liberaldemokraten den EU-Austrittsantrag überhaupt zurücknehmen wollen, verspricht die Labour Party von Oppositionsführer Jeremy Corbyn, einen besseren Austrittsdeal mit der EU verhandeln zu wollen, der dann dem Volk zusammen mit dem Verbleib als zweite Option zur Abstimmung vorgelegt werden soll.

(APA/Reuters)

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