Großprojekt

Linzer Post City wird neuer Stadtteil für 5500 Menschen

Das ehemalige Brief- und Paketverteilzentrum am Linzer Bahnhof wird ein Stadtviertel mit Wohnungen, Büros und Entertainment. Rund 450 Millionen sollen investiert werden.

Das frühere Postverteilzentrum am Linzer Hauptbahnhof, fünf Jahre als Post City Heimat für das Ars Electronica Festival, wird ein Stadtviertel mit Wohnungen, Büros und Geschäften. Auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern und für ca. 450 Millionen Euro werde ein "urbaner Erlebnisraum" geschaffen, sagte Post-Generaldirektor Georg Pölzl. Errichten werden ihn Nussmüller Architekten ZT GmbH aus Graz.

Knapp 200 Interessenten hatten an dem EU-weiten Wettbewerb für die neue "Post City Linz" teilgenommen. Acht Projekte schafften es in die zweite Runde, gewonnen hat den Generalplaner-Wettbewerb das Grazer Architektenbüro. Pölzl präsentierte am Dienstag in Linz den Sieger samt dessen Plänen. Was den Generaldirektor besonders an dem Projekt überzeugte: "Die offene, luftige Lösung." So werde die versiegelte Fläche des ehemaligen Brief- und Paketsortierzentrums aufgebrochen, viel Grün soll das neue Viertel mit den unterschiedlichen Nutzungsformen durchziehen. Ein Drittel der Fläche sei für Gewerbe- und Büro vorgesehen, ein Drittel für Wohnungen plus Hotel und ein Drittel für Einkaufen, Kino und Fitness.

5500 Personen sollen dort eine neue Heimat finden, meinte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Aus städteplanerischer Sicht sei für ihn das Areal am Bahnhof die "strategisch bedeutendste Liegenschaft, die es derzeit zu entwickeln gilt", meinte er. Optimal an den öffentlichen Verkehr wie an das Straßennetz angeschlossen werde mit der Post City der öffentliche Raum direkt am Bahnhof aufgewertet. Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) gefällt, dass es "kein abgekapselter Stadtteil" werde, der sich durch eine geschlossene Häuserfront zur Straßenseite abschotte. Vielmehr ist geplant, die einzelnen mehrgeschoßigen Gebäudekomplexe lose über das Areal zu verteilen. Ein Baubeginn ist für Jänner 2020 angedacht. Das Viertel wird in mehreren Etappen entstehen, die erste soll 2025 fertig sein.

2014 hatte die Post das Verteilerzentrum aufgegeben, da es "aus allen Nähten platzte", wie Pölzl sagte. In Allhaming entstand Ersatz, der leer stehende Gebäudekomplex diente seitdem nicht nur dem Ars Electronica Festival als Veranstaltungsort. Nach dem Flüchtlingsansturm aus Syrien wurde es im Herbst 2015 auch zu einer Flüchtlingsunterkunft. Bis Mai 2016 haben mehr als 50.000 Menschen dort Unterschlupf gefunden, meist waren es Transitflüchtlinge, die nur kurz blieben.

(APA)

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