Die Jahre der Bewährung kommen gleich zu Beginn, bestätigt eine Anaylyse des KSV1870. In Wien ist die Zahl der Jungunternehmer-Pleiten am höchsten.
Die ersten Jahre nach einer Firmengründung stellen für Jungunternehmer eine veritable Bewährungsprobe dar. Das ist das Fazit einer aktuellen Analyse der Unternehmensinsolvenzen des Jahres 2018 des KSV1870. Demnach sind österreichweit 34,5 Prozent der insolventen Unternehmen nicht älter als vier Jahre alt sind. Für 2,7 Prozent der insgesamt 4980 im Vorjahr insolvent gewordenen Unternehmen erfolgte das Ende bereits im Jahr der Gründung.
Auch wenn die Zahl der Gründungen im Jahr 2018 gegenüber den vorangegangenen Jahren leicht rückläufig ist, hat sich in Österreich ein neuer Spirit etabliert: Es sei wieder cool, Unternehmer zu sein, sagt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870. Gleichzeitig zeige sich aber, dass die heimische Gründer-Szene im internationalen Vergleich nach wie vor Aufholbedarf habe - insbesondere wenn es darum gehe, frisches Kapital zu lukrieren. „Gleichzeitig ist die Anfangsphase ist auch eine Art Feuertaufe. Schafft man es über diese Hürde, erhöht sich die Chance, sein Unternehmen nachhaltig zu etablieren, maßgeblich“, so Vybiral.
Wien vor Oberösterreich und Tirol
Während im bundesweiten Schnitt 34,5 Prozent der Unternehmen zum Zeitpunkt ihrer Insolvenz nicht älter als vier Jahre sind, liegt der Anteil der Gründer in Wien mit knapp 40 Prozent spürbar höher. Dahinter folgen Oberösterreich und Tirol. Im Gegensatz dazu weisen die Steiermark und Vorarlberg im Bundesvergleich den besten Wert auf – hier sind jeweils 29,4 Prozent der insolventen Firmen nicht älter als vier Jahre. Diese Analyse bezieht sich nur auf insolvente Unternehmen und sagt nichts darüber aus, welcher Anteil der Gründer in den ersten vier Jahren insolvent wird. Keinesfalls werden also in Österreich 34,5 Prozent der gegründeten Unternehmen bereits innerhalb von vier Jahren insolvent – dieser Wert liegt eher bei knapp unter 10 Prozent.
(red.)