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AT&S hat große Pläne: Doppelter Umsatz in fünf Jahren

PEROUTKA Guenther / WB
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Der steirische Leiterplattenhersteller lässt sich auch von einer aktuellen Absatzschwäche nicht irritieren: In den kommenden fünf Jahren sollen bis zu eine Milliarde Euro in die Stärkung des Geschäfts mit IC-Substraten fließen.

Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S erlitt im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 einen Ergebniseinbruch, die Verschuldung legte deutlich zu. Das Nettoergebnis gab um 65 Prozent auf 19,5 Millionen Euro nach, das Betriebsergebnis (Ebit) sank um 59 Prozent auf 29,4 Millionen Euro, der Umsatz reduzierte sich um 5 Prozent auf 490,3 Millionen Euro.

Das Unternehmen teilte heute in einer Aussendung mit, man sei "operativ und strategisch auf einem guten Kurs", allerdings habe das "makroökonomische Umfeld auf die Ertragswerte gedrückt". Der Markt für Smartphones sei geprägt gewesen von wenig Neuem, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) "bleibt mit 20,6 Prozent im Zielkorridor“, der 20 bis 25 Prozent beträgt. Die Jahres- und Mittelfristprognose wurde aufrecht erhalten.

Der Konzern will innerhalb der kommenden fünf Jahre den Umsatz auf zwei Milliarden Euro verdoppeln, das entspräche einem durchschnittlichen Wachstum von 15 Prozent pro Jahr. Durch den verstärkten Fokus auf High-End-Applikationen soll mittelfristig eine Bandbreite bei der EBITDA-Marge von 25  bis 30 Prozent erreicht werden.

AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer: "Wir betrachten die aktuellen Entwicklungen in unseren Märkten als eine große Chance auf signifikantes Wachstum. Als Unternehmer müssen wir allerdings auch bereit sein, in den entsprechenden Wissensaufbau zu investieren. Als Technologieführer haben wir die besten Voraussetzungen dafür, den Kompetenzausbau erfolgreich zu realisieren."

Schon mehr als 10.000 Mitarbeiter

Heuer will AT&S für Basisinvestitionen (Erhaltung und Technologie-Upgrades)  zwischen 80 bis 100 Millionen Euro ausgeben. Abhängig von der Marktentwicklung kommen 100 Millionen Euro für Kapazitäts- und Technologieerweiterungen hinzu. Und für den Ausbau der Kapazitäten im Bereich der IC-Substrate sind Investitionsausgaben in Höhe von bis zu 180 Millionen Euro geplant. Auf Basis des Projektfortschritts werden sich die Konzerninvestitionen in diesem Geschäftsjahr auf bis zu 340 Millionen Euro summieren.

In den kommenden fünf Jahren sollen bis zu eine Milliarde Euro in die Stärkung des Geschäfts mit IC-Substraten fließen. Investitionsschwerpunkt ist Chongqing in China. AT&S setzt das Projekt in enger Kooperation mit einem führenden Halbleiterhersteller um. Die Partnerschaft umfasst neben der Produktion die Technologieentwicklung zukünftiger Substratarchitekturen. Bedeutende Umsätze aus diesem Investment werden erstmalig im Geschäftsjahr 2022/23 erwartet.   AT&S will das neue Projekt unter anderem aus den bestehenden Mitteln finanzieren.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten betrug zuletzt  259,6 Millionen Euro. Darüber hinaus verfügt AT&S über finanzielle Vermögenswerte von 243,5 Millionen Euro und über 185,4 Millionen Euro an nicht genutzten Kreditlinien zur Sicherstellung der Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger Rückzahlungen.

Die Verschuldung erhöhte sich im Halbjahr um 56 Prozent auf 233,7 Millionen Euro. Der Nettoverschuldungsgrad liegt damit bei 30,4 Prozent. Der  Mitarbeiterstand (inkl. Leihpersonal) wurde um vier  Prozent auf 10.126 Personen ausgebaut.

(APA)

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