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Designer: Freelance und Diversität floriert

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Die erste umfassende Studie zur internationalen Design-Community widerlegt so manches Klischee: Designer sind lieber selbstständig, international und leben außerhalb von Ballungszentren.

Die hohe Zahl an Freelancern ohne fixes Arbeitsverhältnis in der Design-Branche ist keineswegs dem Mangel an beständigen Arbeitgebern geschuldet, sondern vielmehr ausdrücklich gewünscht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der globalen Design-Plattfrom 99designs unter rund 11.200 internationalen Designern.

Insgesamt zeige sich, so heißt es in der Aussendung zur Studie, dass die freiberufliche Designbranche floriere. Hauptmotivation, als Freelancer zu arbeiten, sei Gestaltungsfreiheit und persönliche Flexibilität. Nur fünf Prozent gaben an, aus einer Notlage heraus freiberuflich tätig zu sein.

Entgegen des Klischees von urbanen Design-Metropolen wie New York und London lebt die Mehrheit der Freiberufler (76 Prozent) der Studie zufolge außerhalb von Ballungsräumen in kleineren Städten und Dörfern. Möglich macht das die Technologisierung der Kundenakquise: Weltweit sind für Designer Online-Plattformen (57 Prozent) und soziale Medien (11 Prozent) die wichtigsten Instrumente zur Neukundengewinnung.

60 Prozent eignen sich selbst neue Fähigkeiten an – in erster Linie online (74 Prozent nutzen YouTube-Tutorials). Ein Großteil der Freelancer verfügt zudem über eine formale Designausbildung (40 Prozent Bachelor-, neun Prozent Master- und 20 Prozent technische Ausbildung). Allerdings sind nur 15 Prozent der Meinung, dass diese über den Erfolg einer kreativen Karriere entscheidet.

Diversität und Diskriminierung

Die Interantionalität der Branche zeigt sich in der Studie ebenfalls: 85 Prozent der Designer arbeiten mit Kunden außerhalb ihrer eigenen Zeitzone, 43 Prozent haben bereits im Ausland gelebt und gearbeitet, etwas mehr als ein Viertel lebte und arbeitete in mehr als drei Ländern.

Diversität zeigt sich dabei als wesentlicher Aspekt der Branche: Jeder vierte Studienteilnehmer identifiziert sich als Teil einer Minderheit, basierend auf ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, körperlicher oder geistiger Behinderung. Doch ist es auch eben diese Vielfalt, die die Branche vor große Herausforderungen stellt: Jeder fünfte Freiberufler – aufgrund seines Minderheitenstatus – gab an, im Job unter Diskriminierung gelitten zu haben.

„Unsere Branche kann nur davon profitieren, wenn wir uns der Vielfalt öffnen. Wir freuen uns auf eine Welt, in der Kreativität auf Möglichkeiten trifft und Design wirklich global ist“, wird Patrick Llewellyn, CEO von 99designs, in der Aussendung zitiert.

Bezüglich Anstellung in einer Agentur dominiert ein negatives Bild: 40 Prozent der Freiberufler verfügen über Agenturerfahrung, aber nur 13 Prozent betrachten die Vollzeitbeschäftigung in einer Agentur als Teil ihres Fünfjahresplans. 44 Prozent der Designer streben allerdings den Aufbau einer eigenen Agentur an. Negativ bewerten viele Befragte die Beziehung zu den Agenturen. So gibt die Mehrheit der unter 30-Jährigen  (52 Prozent) Agenturjobs bereits nach zwei Jahren wieder auf. 

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