Illegales Strandgut

Hunderte Kilo Koks an französischen Atlantikstränden angeschwemmt

Strandbesucher stehen an der französischen Atlantikküste unter besonderer Beobachtung - immer wieder wird Koks angespült. Ein Bild aus Capbreton im Südwesten des Landes.
Strandbesucher stehen an der französischen Atlantikküste unter besonderer Beobachtung - immer wieder wird Koks angespült. Ein Bild aus Capbreton im Südwesten des Landes.APA/AFP/GAIZKA IROZ
  • Drucken

Über 870 Kilo Kokain wurden bereits entdeckt. Die Polizei patrouilliert und durchsucht Spaziergänger. Denn das Koks ist in reiner Form lebensgefährlich.

Die Badesaison ist an der französischen Atlantikküste schon längst vorbei. Die Sperre eines Strandabschnitts von 125 Kilometern zwischen Cap Ferret und Soulac-sur-Mer sorgt dennoch für gehöriges Aufsehen. Grund dafür: der Fund von großen Mengen Koks - brisant, aber auch lebensgefährlich für Gelegenheitsdiebe.

Das in Plastik eingepackte Rauschgift sei extrem gefährlich, da es sehr rein sei, sagte der Staatsanwalt der westfranzösischen Stadt Rennes, Philippe Astruc, dem Nachrichtensender BFMTV. Es dürfe auf keinen Fall konsumiert werden. Medien berichten von einem Reinheitsgrad von 83 Prozent. Ein Grad, in dem die Droge nur selten an den Endkonsumenten verkauft wird. Meistens wird das Pulver mit Komponenten wie Stärke, Talkumpuder, Zucker oder Ähnlichem versetzt, sodass das Koks einen Reinheitsgrad von oft deutlich unter 50 Prozent aufweist.

Die Atlantikküste, die im Süden bis zum Grenzort Hendaye im französischen Baskenland reicht, ist bei vielen Touristen beliebt, auch aus dem Ausland. Die Ermittler rätseln, woher die Päckchen, die laut Astruc etwa die Größe eines Schuhkartons haben, stammen. Sie könnten beispielsweise bei einem Sturm über Bord gegangen sein. Ein Grund könnte auch eine Schiffshavarie sein.

Wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf die Ermittler berichtete, wurden seit Mitte Oktober Päckchen mit einem Gesamtgewicht von über 870 Kilo gefunden - hauptsächlich mit Kokain.

Die betroffenen Strandabschnitte werden von Polizeipatrouillen überwacht. Spaziergänger werden durchsucht und auch auf den Parkplätzen gibt es Kontrollen.

Ein Hubschrauber überwacht zusätzlich den Strandabschnitt zwischen Cap Ferret und Soulac-sur-Mer. An der Küste westlich der Hafenstadt Bordeaux sei ein 17-Jähriger verhaftet worden, der mit fünf Kilo Kokain unterwegs war, das er zuvor gefunden hatte.

Die Regionalzeitung „Sud-Ouest“ berichtete, Pakete, die bei Arcachon angespült wurden, hätten die Aufschriften „Diamante“ und „Brillante“ gehabt. Das ist insofern spannend, als auch Kokain-Päckchen, die nach Hurrikan „Dorian“ im September im US-Staat Florida angeschwemmt wurden, dieselbe Aufschrift hatten.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.