Deutschland

Mutter redete Kindern ein, sie müssten im Rollstuhl sitzen

Die Frau täuschte mit erfundenen Krankheits-Geschichten ihre eigenen Kinder und die Sozialkassen. Sie wurde in Lübeck zu einer Haftstrafe verurteilt.

Das Landgericht Lübeck hat eine 49-jährige Mutter am Freitag zu acht Jahren Haft verurteilt, weil sie ihren vier Kindern über Jahre hinweg angebliche Krankheiten einredete und mit den erfundenen Geschichten auch die Sozialkassen täuschte. Wie ein Sprecher des Gerichts sagte, fiel der Spruch wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie Betrugs und Urkundenfälschung.

Laut Staatsanwaltschaft hatte die Frau ihren inzwischen zwischen zehn und 18 Jahren alten Kindern vorgespielt, dass sie schwer krank seien und unter anderem mehrere Stunden am Tag im Rollstuhl sitzen müssten. Ärzten legte sie gefälschte Arztberichte vor, um Untersuchungen und Behandlungen zu initiieren. Das Motiv war demnach, von Krankenkassen und Sozialleistungsträgern zu Unrecht Geld für angeblich nötige Betreuungsleistungen zu erhalten.

Insgesamt erschlich sich die Frau zwischen 2010 und 206 laut Anklage etwa 140.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft forderte in ihrem Plädoyer eine Haftstrafe von zehn Jahren und verwies auf die schwere seelische und körperliche Schädigung der Kinder durch die Angeklagte. Deren Verteidigung verwies auf eine eingeschränkte Schuldfähigkeit der Frau. Ein vom Gericht beauftragter psychiatrischer Gutachter hatte bei der Angeklagten während des seit dem 19. August laufenden Prozesses gewisse Persönlichkeitsstörungen festgestellt.

(APA/AFP)

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