Konzerthaus

Im Konzerthaus warnte man vor blonden Frauen

Michael Schade und Katharina Straßer mit Liedern zur Liebe von Lehár bis Rainhard Fendrich.

Zwei Kaffeehaustische, ein Mann und eine Frau. Beide wagen den anderen kaum anzusehen und überlegen laut, wie der Flirt beginnen könnte. Da singt er mit Georg Danzers Worten über seinen „Sex-Appeal“, da warnt sie mit Friedrich Hollaenders „Nimm dich in Acht vor blonden Frauen“. Michael Schade und Katharina Straßer ließen am Dienstag im Konzerthaus in dem von Bela Koreny zusammengestellten Programm „Heute Nacht oder nie“ über das Auf und Ab einer Liebe Gustostückerln von Cole Porter, Marianne Mendt, Rainhard Fendrich, Georg Kreisler und vielen mehr folgen. Koreny schrieb und sprach auch Zwischentexte. Dass diese teils sperrig daherkamen und die Auftrittslieder weder Schade noch Straßer ideal in die Kehle passten und hier kurzzeitig beide forcierten, wurde nebensächlich, sobald die Schauspielerin gefühlvoll sang, sie sei „von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, und der Tenor Cole Porters „Let's Do It (Let's Fall in Love“ anstimmte.

Nach der Pause waren die beiden Singschauspieler endgültig warmgespielt, Schade schöpfte unter anderem bei „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem Vollen, Straßer lieferte mit Heino Gazes „Egon“ ein herrlich prononciertes Abbild einer betrunkenen Gesunkenen, die „doch nur aus Liebe zu dir“ zu tief ins Glas geschaut habe. Ein facettenreicher Abend, dessen Finale ihm jedoch nicht gerecht wurde, da die Protagonisten bei „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“ Textunsicherheiten hatten. Mit den Zugaben – „Ich kann den Novotny nicht leiden“ und „Gern hab ich die Frau'n geküsst“ – wurde man versöhnt. (tst)

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