Fünf Monate nach Beginn der Proteste scheint eine friedliche Lösung immer unwahrscheinlicher. Die jungen Aktivisten radikalisieren sich nach Polizeigewalt zunehmend.
Mit verängstigten Gesichtern zerren die Studenten aus Festlandchina ihre Koffer im Slalom durch die mit Ziegelsteinen verbarrikadierte Universitätsstraße. Ihr Campus, die City University of Hong Kong, gleicht seit Anfang der Woche einer mittelalterlichen Festung, die Hunderte Demonstranten bis tief in die Nacht mit Molotowcocktails gegen die anrückende Polizei verteidigt haben.
Der Großteil der rund 12.000 Studenten in Hongkong, die aus China stammen, haben inmitten des Chaos längst in ihrer Heimat Zuflucht gesucht: Peking-treue Abgeordnete in Hongkong organisieren Fährboote nach Shenzhen, die dortige kommunistische Jugendliga bietet kostenlose Schlafplätze in Jugendherbergen an.