Alternative Einkommensquellen

Jenseits der Ertragsebbe

Angesichts der tristen Zinslandschaft lassen sich mit sicheren Anleihen kaum noch vernünftige Erträge erzielen. Die Suche nach alternativen Einkommensquellen ist schwierig, aber durchaus machbar.

Die Zahl ist durchaus ernüchternd: Das weltweite Volumen an negativ verzinsten Anleihen hat inzwischen die Marke von 15  Billionen Dollar überschritten, wobei der Großteil davon auf Emittenten aus Japan und der Eurozone entfällt. In diesen Regionen setzen die Notenbanken schon seit langer Zeit auf eine ultratiefe Zinspolitik, wenn auch die Maßnahmen unter vielen Volkswirten inzwischen umstritten sind. Ungeachtet dessen dürfte sich daran in nächster Zeit nicht allzu viel ändern. Dabei liegen die Gründe für ein anhaltend tristes Zinsumfeld für Wolfgang Eisl, Niederlassungsleiter der UBS in Österreich, auf der Hand. So verweist der erfahrene Privatbanker etwa auf die anhaltend niedrige Inflation in vielen Regionen. Und das spricht freilich gegen eine rasche Anhebung der Zinsen.

Allein in der Eurozone lag die Inflationsrate im September bei mageren 0,9 Prozent, „weit unter dem Ziel der EZB von knapp zwei Prozent“, ergänzt Robert Löw, Vorstandsvorsitzender der LLB Österreich (LLB Oe). Obendrein schwächt sich auch noch das globale Wirtschaftswachstum zunehmend ab, wobei der US-Handelsstreit mit China, aber auch mit Europa, ein gutes Stück dazu beigetragen hat. Die Folgen daraus sind inzwischen sichtbar, wie die jüngsten Zahlen verdeutlichen. Erst im Oktober senkte der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognosen. Ihnen zufolge dürfte die globale Konjunktur heuer um nur noch drei Prozent und im kommenden Jahr um 3,4 Prozent wachsen.

Aus dem Zinstal wird die Zinsebene 

Verständlich, wenn der UBS-Experte noch länger keine ernsthafte Zinswende herannahen sieht: „Was einige Anleger als Zinstal gesehen haben, wird sich wohl eher als Ebene herausstellen“, konstatiert Eisl. Und damit steht auch eines fest: Gerade für Vermögende wird das Umfeld zunehmend kniffliger. Denn sie wählen oftmals durchaus konservative Veranlagungsstrategien, um das Vermögen auch für künftige Generationen zu sichern.

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