Der 48-jährige Australier stand unter dem Verdacht, sich 2010 an einer Frau vergangen zu haben.
Die schwedische Justiz ermittelt nicht länger wegen des Verdachts auf Vergewaltigung gegen Julian Assange. Die Voruntersuchungen gegen den Wikileaks-Gründer würden eingestellt, teilte die stellvertretende Staatsanwältin Eva-Marie Persson am Dienstag mit.
Persson begründete die Entscheidung damit, dass die Beweislage „schwächer geworden ist aufgrund der langen Zeit, die seit den entsprechenden Ereignissen vergangen ist“. Zwar hielten die Ermittler die Klägerin für glaubhaft, doch reichten die Beweise für eine Verurteilung nicht aus, sagte Persson. Die Entscheidung sei nach der Befragung von sieben Zeugen getroffen worden.
Dem 48-jährigen Australier war vorgeworfen worden, sich im Jahr 2010 in Stockholm an einer Frau vergangen zu haben. Er hatte die Vorwürfe stets bestritten.
Seit April sitzt Assange in Großbritannien eine fast einjährige Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London aufgehalten, um einer Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus dem Jahr 2010 zu entgehen.
In den USA ist Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Die Regierung in Washington hat seine Auslieferung beantagt. Die Hauptanhörung im Auslieferungsverfahren ist für den 28. Februar geplant. Im Falle eines Schuldspruchs in allen 18 Anklagepunkten droht ihm in den Vereinigten Staaten lebenslange Haft.
(APA/Reuters/dpa)