Landwirtschaft

Stickstoffdünger schaden dem Klima viel mehr als gedacht

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Die Lachgasemissionen stiegen in den vergangenen zehn Jahren rapide an.

Wien. Die globalen Emissionen des Treibhausgases Distickstoffmonoxid (Lachgas) steigen seit zwei Jahrzehnten stark. Speziell in den vergangenen zehn Jahren hat der Lachgasausstoß schneller zugenommen als vom Weltklimarat IPCC geschätzt, berichten Forscher des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg im Fachjournal „Nature Climate Change“. Lachgas (N2O) ist nach Kohlendioxid (CO2) und Methan das drittwichtigste langlebige Treibhausgas.

Weltklimarat unterschätzt Lachgas

Speziell in Ostasien und Südamerika werde mehr Lachgas in die Atmosphäre eingetragen, während die Emissionen in den USA und Europa weitgehend stabil seien, so das Ergebnis. Der Anstieg stehe eng im Zusammenhang mit der Freisetzung von Stickstoff in die Umwelt, betonten die Forscher. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts habe die Produktion von Stickstoffdüngemittel, der Anbau von Stickstoff-fixierenden Pflanzen wie Klee, Sojabohnen, Luzernen, Lupinen und Erdnüssen sowie die Verbrennung von fossilen und Biokraftstoffen die Verfügbarkeit von Stickstoff in der Umwelt enorm erhöht.

Der Studie zufolge ist der Anteil an Stickstoff, der von der insgesamt ausgebrachten Menge wieder in die Atmosphäre entweicht, mit 2,3 Prozent deutlich größer als in den Berichten des Weltklimarats IPCC angegeben (1,4 Prozent). Das sei die „Kehrseite“ der enorm ertragssteigernden Stickstoffdünger, schreiben die Forscher. (auer/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2019)

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