Studie

Wenn Streit im Job die Freizeit belastet

(c) Screenshot juwe
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Konflikte am Arbeitsplatz gehören zum Alltag, wie eine Studie zeigt. Frauen und Männer reagieren auf solche jedoch recht unterschiedlich. Und nur die wenigsten haben dafür eine Ansprechperson.

Oft reichen Kleinigkeiten, um die Stimmung im Büro einzutrüben. Ein kleines Missverständnis, unterschiedliche Meinungen, ein fragwürdiges Zeitmanagement des Kollegen - und schon kracht es. Dabei stellen Konflikte nicht selten eine große Belastung für viele Arbeitnehmer dar. Auch im Privatleben, wo sich die negativen Auswirkungen ebenfalls bemerkbar machen.

Das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent sowie Kommunikationstrainer Thomas Douschan haben das Thema unter 1005 Befragten nun genauer untersucht. Das Ergebnis: 25,4 Prozent gaben an, aktuell an einem Konflikt beteiligt zu sein. Bezüglich generelle Häufigkeit aber relativiert sich das Bild etwas: 17,3 Prozent und damit die relative Mehrheit sagt, „seltener“ einen Konflikt zu haben.

Dabei sind es vor allem die eigenen Kollegen (33,3 Prozent), Kunden (31,5 Prozent) sowie Kollegen aus einem anderen Team (31,4 Prozent), die Grund für die Auseinandersetzung sind. 26,4 Prozent gaben zudem an, sich derzeit mit dem Vorgesetzten in Konflikt zu befinden.

Die Ursachen für die einzelnen Unstimmigkeiten sind vielfältig. Ganz oben im Ranking finden sich Kommunikationsprobleme (34,7 Prozent), Stress (32,9 Prozent) und schlechte Arbeitsorganisation (20,0 Prozent). 8,8 Prozent der Befragten haben wegen eines firmeninternen sogar bereits die Abteilung gewechselt, 39,3 Prozent können sich das zumindest vorstellen. Über einen Firmenwechsel denken insgesamt 47,6 Prozent nach (7,8 Prozent davon hat bereits gewechselt).

Augenscheinlich ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern im Hinblick auf die (insbesondere körperlichen) Auswirkungen der Konfliktsituation. So zeigen Frauen häufiger körperliche Reaktionen wie Männer (siehe Grafik unten).

Freizeit davon relativ unbelastet

Dass sich die Streitereien am Arbeitsplatz auch in das Privatleben fortsetzen, ist allerdings eher seltener der Fall. Knapp die Hälte (49,4 Prozent) der Befragten gibt an, dass die Konflikte im Job die eigene Freizeit nicht oder kaum belasten. Lediglich zwei Prozent sagen, die Konflikte würden ihre Freizeit sehr belasten. Demnach zeigt sich auch nur ein geringes Burn-out-Risiko: 57,4 Prozent geben an, ein solches als eher gering einzuschätzen. Nur 5,8 Prozent sieht ein „sehr hohes“, 12,5 Prozent ein „hohes“ Risiko, infolge des Konflikts an Burn-out zu erkranken.

Beunruhigend allerdings ist, dass lediglich 30,1 Prozent der Befragten angibt, eine Ansprechperson für die Lösung des Konflikts zu haben. 49,3 Prozent beantworten die Frage nach einer Ansprechperson mit „Nein“, weitere 20,6 Prozent mit „weiß nicht“.

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