Aufgrund von "Bedenken"

Apple sagt überraschend „The Banker“-Weltpremiere ab

Samuel L. Jackson, Nia Long, Nicholas Hoult und Anthony Mackie in "The Banker"
Samuel L. Jackson, Nia Long, Nicholas Hoult und Anthony Mackie in "The Banker"(c) Filmverleih
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„The Banker“ erzählt von zwei Kampf zweier afroamerikanischer Geschäftsmänner gegen Rassenschranken. Nun wurde die Premiere abgesagt. Steckt dahinter der Vorwurf sexuellen Missbrauchs?

Völlig überraschend hat Apple den Film „The Banker“ kurz vor dessen geplanter Weltpremiere am Donnerstag zurückgezogen. Grund seien nicht näher genannte Bedenken. Apple hatte die Rechte am Film dieses Jahr erworben und beabsichtigte, „The Banker" im eigenen Streamingdienst Apple TV+ anzubieten.

„The Banker" basiert auf der wahren Geschichte der zwei afroamerikanischen Geschäftsmänner Joe Morris und Bernard Garrett, die sich in den 1960ern im Bankwesen gegen Rassenschranken durchsetzen mussten. Mithilfe eines weißen Strohmannes (Nicholas Hoult) kaufen diese eine Bank. Im Film von George Nolfi spielen Samuel L. Jackson und Anthony Mackie die Hauptrollen.

"Wir haben 'The Banker' heuer gekauft, weil uns die unterhaltsame und lehrreiche Geschichte über sozialen Wandel und finanzielle Bildung berührt hat", hieß es in einem Statement von Apple. "Vergangene Woche wurden wir auf Bedenken rund um den Film aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit den Filmemachern wollen wir uns mit diesen Dingen befassen und unsere nächsten Schritte bestimmen."

Halbschwestern werfen Halbbruder Missbrauch vor

Um welche „Bedenken“ es sich handelt, verriet Apple nicht. Aber der „Hollywood Reporter“ berichtet, dass es dabei um Missbrauchsvorwürfe handeln soll. Bernard Garrett Jr., der Sohn eines der porträtierten Geschäftsmänner, ist als Produzent des Films mit an Bord. Dessen jüngere Halbschwestern Cynthia und Sheila Garrett werfen ihm vor, sie als Kinder missbraucht zu haben, als er als junger Mann einige Zeit bei der Familie lebte. 

Der Film spart die beiden Schwestern und ihre Mutter außerdem aus. Stattdessen konzentriert er sich auf die erste Ehefrau von Garrett. Obwohl er von dieser bereits geschieden war als einige der im Film gezeigten Ereignisse stattfanden.

Die Vorwürfe sind bereits seit 2016 bekannt, denn Cynthia Garrett hat sie in Buchform veröffentlicht. Dem „Hollywood Reporter“ zufolge hat Apple erst vor einer Woche von ihnen erfahren.

„The Banker“ sollte eigentlich Anfang Dezember in den USA in die Kinos kommen - rechtzeitig, um für wichtige Filmpreise wie den Oscar nominiert zu werden. Für Jänner ist der Filmstart auf Apples neuem Streamingdienst Apple TV + geplant. Ob die Veröffentlichung nun so stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. (APA/Reuters/her)

>> Bericht im „Hollywood Reporter"

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