Krankenkasse

Heftige Kritik an Verschiebung der KAV-Reform

Opposition schießt sich auf Gesundheitsstadtrat Hacker und KAV-Führung ein.

Wien. Der „Presse“-Bericht, dass die Reform des taumelnden Wiener Spitalriesen KAV überraschend gestorben ist, zumindest vorerst, schlug am Donnerstag Wellen und empörte die Opposition.

„Etliche Skandale und Baustellen im Wiener Gesundheitssystem machen deutlich, dass eine zügige Reform des Wiener KAV dringend nötig ist“, erklärte ÖVP-Wien-Klubchefin Elisabeth Olischar. Trotz anderslautender Ankündigungen lasse diese Reform aber weiterhin auf sich warten, kritisiert sie. Ihre Forderung: „Der KAV muss eine schlanke und schlagkräftige Struktur sowie eine größere Personal- und Finanzhoheit als bisher erhalten.“ Denn nur so könne ein professionelles Management im Wiener Gesundheitssystem sichergestellt werden. Nachsatz: „Klar ist allerdings auch, dass im Zuge dieser Reform die Kontrollrechte der Opposition gewahrt bleiben müssen.“

Schwere Managementfehler

Heftige Kritik kommt auch von Neos Wien-Gesundheitssprecher Stefan Gara: „Wie ,Die Presse' berichtet, wackelt die ohnehin bereits verschobene Ausgliederung des KAV wegen schwerer Managementfehler.“ Nachsatz: „Seit Jahren warten wir auf die Reorganisation des Wiener Krankenanstaltenverbunds, die endlich Finanz- und Personalhoheit sicherstellt. Sonst kann man so einen großen Spitalsträger ja gar nicht steuern.“ Gerade die Kostenexplosion beim Krankenhaus Nord habe gezeigt, was passiert, wenn der KAV-Vorstand nicht für die Einhaltung des Budgets bei Großprojekten verantwortlich ist. Dass Gesundheitsstadtrat Peter Hacker den Wiener Landtag nicht vorab informiert habe, dass es zu neuen Verzögerungen kommt, „enttäuscht mich sehr“, erklärte Stefan Gara. (stu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2019)

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