Die einst schillernde US-Modemarke "Victoria's Secret" hat sich in den vergangenen Jahren beim Mutterkonzern vom Aushängeschild zum Problemfall entwickelt.
"Victoria's Secret" hat viele Probleme. Die Unterwäschemarke kämpft mit der Konkurrenz und dem "Athleisure"-Trend. Es fehlt an Diversität. Außerdem ist die Frau als nackter Engel längst überholt. Wie überholt, das zeigt sich in folgender Entscheidung. Die US-Dessous-Marke will ihre berühmte Modenschau in diesem Jahr streichen.
Nach Berichten mehrerer US-Medien teilte der Mutterkonzern L Brands die Entscheidung am Donnerstag (Ortszeit) in einem Telefonat mit Analysten mit. Die Show kämpft demnach seit Jahren mit sinkenden Zuschauerzahlen, 2018 hätten diese einen Tiefpunkt erreicht.
Noch am Tag vor dem Victoria's Secrets Jahreshöhepunkt gab es im Vorjahr eine Protestveranstaltung in London, die zum Boykott der Wäsche-Show aufrief. Am 8. November ging das Spektakel dann doch unbeschadet in New York City über die Bühne. Reuters
Das Highlight der Dessous-Show stand schon früh fest: Den "2018 Dream Angels Fantasy Bra" trug Elsa Hosk. Der glitzernde Luxus-BH wurde vom Atelier Swarovski angefertigt. Die raffinierte Kreation ist in 930 Arbeitsstunden entstanden und hat 71 Karat. Der BH mit seinen 2100 Diamanten hat einen stolzen Wert von einer Million US-Dollar. Reuters
Für sie war es das letzte Mal. Das brasilianische Topmodel Adriana Lima ist seine letzte emotionale Show für Victoria’s Secret gelaufen. Reuters
Das Wäsche-Label würdigte die 37-Jährige mit einer Videomontage aus ihren vergangenen Victoria's Secret-Momenten. Das Video endete mit einer Dankesnachricht. Lima lief anschließend allein über den Catwalk und verneigte sich. Reuters
Zum ersten Mal gehörten auch Winnie Harlow (im Bild), Dukie Thot und Lorena Rae zum Kader. Reuters
Nur wenige Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes zeigte sich Behati Prinsloo auf dem Laufsteg. Die 30-Jährige kehrte nach einer dreijährigen Baby-Pause wieder zurück. Reuters
Im Gegensatz zu anderen Wäsche-Labels wie zum Beispiel Rihannas Label "Savage x Fenty", das unterschiedlichste Frauenkörper anspricht, hielt Victoria’s Secret auch bei der diesjährigen Show am Modeltyp fest. Reuters
Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, werden in die Wäsche-Show traditionell gehypte Musiker eingebettet. 2018 waren Bebe Rexha (im Bild), The Chainsmokers, Halsey, Kelsea Ballerini, Rita Ora, Shawn Mendes und The Struts bei der Modenschau mit dabei. Reuters
Nachdem in den vergangenen Jahren extravagante Modenschauen auf der ganzen Welt stattfanden - in Städten wie London, Paris und Shanghai - kehrte die Victoria's Secret Fashion Show 2018 nach New York zurück, wo sie 1995 ihren Anfang nahm. Reuters
Um Image und Verkaufszahlen wieder auf Schiene zu bringen, hat sich das Unternehmen für die neue Kollektion mit Jungdesignerin Mary Katrantzou zusammengeschlossen. Reuters
Katrantzou folgt Olivier Rousteing für Balmain, der 2017 einige Outfits für Victoria's Secret entworfen hatte. Reuters
Die einst schillernde US-Modemarke "Victoria's Secret" hat sich in den vergangenen Jahren beim Mutterkonzern L Brands vom Aushängeschild zum Problemfall entwickelt. Reuters
Es fehlt an Diversität. Die Frau als nackter Engel ist längst überholt. "Victoria's Secret" kämpft schon länger mit verschärfter Konkurrenz und dem "Athleisure"-Trend zu schlichterer, bequemer und sportlicher Bekleidung. Reuters
Womöglich gehen die aufreizenden und teuren Dessous mittlerweile nicht nur an der Mode, sondern auch am Zeitgeist vorbei. Reuters
In der Glamour-Welt der Models, für die der Vertrag als "Victoria's Secret"-Engel einen Karrierehöhepunkt markiert, mag das Label weiter das Maß aller Dinge sein. Doch der gesellschaftliche Blick auf Schönheitsideale und die Industrie dahinter hat sich gewandelt. Reuters
Weitere Bilder der Victoria's Secret Fashion Show 2018 Reuters
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Die Bilder der Victoria’s Secret Show
Erstmals war die Modeschau, bei der Frauen in High Heels, glitzernder Unterwäsche und riesigen Flügeln über den Laufsteg ziehen, 1995 ausgestrahlt worden. Seitdem wurde sie immer häufiger als sexistisch und anti-feministisch kritisiert.
Die Marke kämpfe darüber hinaus mit den Nachwehen des Epstein-Skandals. Demnach hatte der Gründer des Mutterkonzerns enge Verbindungen zum verurteilten Sexualstraftäter und Multimillionär Jeffrey Epstein, der sich im August in der Haft das Leben nahm.