Rechtzeitig vor dem Nikolo bringen Franz und Roman Romstorfer die ersten heimischen Bio-Erdnüsse auf den Markt. Einfach waren die ersten Versuche im niederösterreichischen Weinviertel nicht, die noch viel Handarbeit erforderten. Mittlerweile haben sie die passenden Erntemaschinen entwickelt.
Die Erdnuss hat kein leichtes Schicksal. Rund um den Nikolo wird sie wieder als Füllmaterial in Nikolaussackerl gepackt, in denen allerdings die Schokolade die Hauptrolle spielt. Auch unterm Jahr muss sie sich oft „Gib das weg“ anhören, wenn sie kredenzt wird. Immerhin muss man ja doch immer zugreifen, wenn sie einmal da stehen, und das soll man ja nicht. Aber ansonsten wird der Erdnuss nicht gerade viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Zwei niederösterreichische Landwirte wollen das nun ändern. Sie haben sich daran gemacht, Erdnüsse aus österreichischem Anbau anzubieten. „Wir haben eigentlich mit nichts begonnen“, sagt Franz Romstorfer, der die Sache mit der Erdnuss seinem Sohn Roman zu verdanken hat. „Es gibt keinerlei Maschinen in Europa, aber riesengroße in Amerika. Wir haben anfangs mit sehr viel Handarbeit gearbeitet“, sagt Roman Romstorfer. Die Familie betreibt im niederösterreichischen Raggendorf, das zwischen dem Weinviertel und dem Marchfeld liegt, mittlerweile in dritter Generation eine Landwirtschaft. Auf insgesamt 100 Hektar wird Ackerbau betrieben, neben den Erdnüssen eben auch Zuckerrüben, Winterweizen oder Mais. Auf rund zehn Hektar wird Wein angebaut, um den sich Romans Bruder kümmert. Der Vater ist eigentlich schon in Pension. Er arbeitet aber mit den beiden Söhnen eng zusammen, die eigentlich etwas ganz anderes gelernt haben (der eine Gesundheitstechnik, der andere ist gelernter Programmierer). Neben der Landwirtschaft betreiben sie eine Firma für landwirtschaftliche Maschinen, Agrom. „Das ist unser Hobby“, sagt der Senior, der sichtlich stolz auf die Geräte ist, die seine Söhne entwickelt haben. Seit gut 25 Jahren wird der Betrieb biologisch bewirtschaftet. „Mein Vater ist damals ausgezuckt, heute findet er das gut.“
