Zwischentöne

Wenn zwei Meister unterschiedlicher Fächer fachsimpeln

Richard-Wagner-Porträt von Renoir.
Richard-Wagner-Porträt von Renoir.(c) imago/Leemage (imago stock&people)
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Auch Musikfreunde wüssten gern mehr von Auguste Renoir, dessen 100. Todestags zu gedenken ist. Schon wegen einer historischen Begegnung.

Vor 100 Jahren ist Auguste Renoir gestorben. Einer jener viel missbrauchten Meister des französischen Impressionismus. Warum das den Musikkritiker interessiert? Vor allem, weil eines der wichtigsten Richard-Wagner-Porträts von Renoir stammt.

Der Maler war nach Italien gepilgert, um den Komponisten zu treffen. 20 (nach anderer Überlieferung immerhin 35) Minuten soll Wagner dem Künstler zwei Tage nach Vollendung des „Parsifal“ genehmigt haben, um sein einziges „nach der Natur gemaltes“ Konterfei anzufertigen. In solch aberwitziger Geschwindigkeit gelang eine Art psychologischer Schnappschuss, der einen anderen, sinnlicheren – manche meinen: „feminineren“ – Wagner zeigt, als ihn der Bayreuther Heroenkult später der Nachwelt überliefern wollte. Wie ja überhaupt die französischen Zeitgenossen erhellendere, tiefere Beiträge zum Verständnis des Komponisten lieferten als die deutschen, denken wir an Baudelaire, an Fantin-Latour . . .

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