Rückschlag

Boeing 737-Max müssen noch länger am Boden bleiben

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Die US-Luftfahrtaufsicht FAA will sich alle Zeit nehmen, die siebenötigt, um zu gewährleisten, dass das Flugzeug sicher ist.

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA sieht keine Eile geboten bei der von Boeing erhofften Wiederzulassung des Unglücksjets 737 Max, für den nach zwei Abstürzen Startverbote gelten. "Die FAA wird sich alle Zeit nehmen, die sie benötigt, um zu gewährleisten, dass das Flugzeug sicher ist", stellte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag (Ortszeit) in Washington klar.

Die Überprüfung der 737 Max durch die FAA dauere an. Das Flugzeug werde nicht wieder zugelassen, bevor mehrere Runden gründlicher Tests abgeschlossen seien.

Boeings Hoffnungen auf eine rasche Wiederinbetriebnahme des Verkaufsschlagers könnten damit einen Dämpfer erhalten. Der Konzern hatte sich zuletzt zuversichtlich geäußert, noch im Dezember eine FAA-Zertifizierung der überarbeiteten Steuerungs-Software MCAS zu bekommen, die als Hauptursache der zwei Abstürze mit insgesamt 346 Toten gilt. Damit könnte zumindest die Auslieferung des seit März mit Flugverboten belegten Modells wieder aufgenommen werden.

Die FAA teilte außerdem mit, künftig die alleinige Entscheidungsmacht bei der Zertifizierung der Flugtauglichkeit aller produzierten 737-Max-Jets zu beanspruchen und nichts mehr an Boeing zu delegieren. In der Vergangenheit hatte der Hersteller hier teilweise mitentscheiden dürfen, was nach den Abstürzen für viel Kritik sorgte. Ein Boeing-Sprecher erklärte auf Nachfrage lediglich, dass das Unternehmen weiter eng mit der FAA zusammenarbeiten werde, damit die 737-Max-Flotte wieder sicher in Betrieb genommen werden könne.

(APA/dpa)

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