Händlerbefragung

Keine großen Sprünge im Weihnachtsgeschäft zu erwarten

APA/BARBARA GINDL
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Die heimischen Einzelhändler hoffen, die Weihnachtserlöse aus dem Vorjahr halten zu können.

"Über stabile Umsätze wären wir sehr glücklich", sagte die Geschäftsführerin der WKÖ-Bundessparte Handel, Iris Thalbauer, am Dienstagabend vor Journalisten in Wien. Positiv auf den innerstädtischen Einzelhandel wirken sich die boomenden Weihnachtsmärkte aus, geht aus einer Studie der Uni Linz hervor.

Als Weihnachtsgeschäft zählt nur der Mehrumsatz im Dezember, der das Normalmaß der Monate Jänner bis November übersteigt. 2018 erzielten die Händler in Österreich laut Berechnungen der KMU Forschung Austria einen Weihnachtsumsatz von 1,53 Milliarden Euro im Filialgeschäft und 112 Millionen Euro entfielen auf inländische Onlineshops. Geschätzt 130 Millionen Euro gaben die Österreicher im Vorjahr für Weihnachtsgeschenke bei ausländischen Shops wie Amazon, Zalando & Co aus.

Die Händlerbefragung der KMU Forschung für das Weihnachtsgeschäft 2019 lässt keine Umsatzsprünge erwarten. 71 Prozent der befragten Einzelhändler erwarten stabile Weihnachtsumsätze. 15 Prozent gehen davon aus, die Vorjahresumsätze zu übertreffen und 14 Prozent rechnen mit rückläufigen Umsätzen. Befragte Unternehmen aus dem Buch- und Schreibwareneinzelhandel haben sich "besonders optimistisch" für das Weihnachtsgeschäft gezeigt. Mehrheitlich stabile Weihnachtserlöse erwartet der Elektrohandel, Modehandel und der Einzelhandel mit kosmetischen Erzeugnissen.

Ausstrahlungseffekte von Weihnachtsmärkten

Die wirtschaftlichen Wechselwirkungen zwischen Weihnachtsmärkten und innerstädtischem Einzelhandel haben sich die Wissenschafter Christoph Teller und Ernst Gittenberger von der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) genauer angesehen. Der Umsatz auf den Weihnachtsmärkten inklusive Gastronomie in Österreich 2019 wird mit 320 Millionen Euro geschätzt. Die Mehrausgaben von Adventmarktbesuchern in den Innenstadtgeschäften sehen die Wissenschafter heuer bei 270 Millionen Euro. "Die Ausstrahlungseffekte von Weihnachtsmärkten auf die Innenstädte und umgekehrt schaffen eine Win-Win-Situation", so die Geschäftsführerin der WKÖ-Bundessparte Handel.

Für die Linzer Wissenschafter überwiegen die positiven Ausstrahlungseffekte von Weihnachtsmärkten auf den innerstädtischen Einzelhandel. Negative Effekte - wie Infrastrukturbelastung (Verkehr, Parkplätze, Müll) - sollten aber nicht negiert werden. Die Studienergebnisse würden die Notwendigkeit für ein effektives Stadt-und Marktmanagement zeigen.

(APA)

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