Streits zwischen "Krone" und FPÖ: Klage und Verfügung

Wagner im Vorjahr  "Live im krone.tv-Studio".
Wagner im Vorjahr "Live im krone.tv-Studio".(c) Screenshot krone.tv
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Die FPÖ will Redakteur Pandi klagen. Und Heinz-Christian Strache darf Katia Wagner nicht mehr zum "kriminellen Ibiza-Netzwerk" zählen.

Seit Ibiza haben sich „Kronen Zeitung“ und FPÖ sehr merklich voneinander entfernt. So will die FPÖ den Chefredakteur der Salzburger "Kronen Zeitung", Claus Pandi, nun wegen "Ehren- und kreditschädigender Aussagen" klagen. Anlass dafür waren laut FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker Aussagen Pandis im Zusammenhang mit der Liederbuchaffäre. Pandi hatte von „Liederbetätigung“ gesprochen und gemeint, das sei in der DNA der FPÖ. "Bei der Journaille fallen mittlerweile alle Hemmungen", meinte Hafenecker, der einen "Skandal" ortete. "Die Behauptung ist schlichtweg unwahr, ehren- und kreditschädigend. Daher werden wir auch juristisch dagegen vorgehen", so Hafenecker.

Pandi erklärte dazu, er kenne bisher nur die Aussendung der FPÖ mit der Klags-Ankündigung, aber keine Anzeige. "Ich habe den zwölften Buchstaben des Alphabets - Liederbetätigung und nicht Wiederbetätigung - verwendet", betonte er. Die Klagsdrohung passe jedenfalls "gut in die Inszenierung der Opferrolle".

Was Strache nicht über Katia Wagner sagen darf

In einer weiteren, sehr diffizilen Angelegenheit gab es nun auch eine Entwicklung: Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache darf die Moderatorin der "Kronen Zeitung", KatiaWagner, laut einem Beschluss des Handelsgerichts Wien nicht mehr als Teil eines "kriminellen Ibiza-Netzwerks" bezeichnen. Wagner erreichte eine von ihr angestrengte entsprechende einstweilige Verfügung (nicht rechtskräftig), berichtete der "Standard".

Strache hatte sich am 25. September, zwei Tage nach Bekanntwerden der Spesen-Vorwürfe gegen ihn, in einem Facebook-Posting wortreich verteidigt und gleichzeitig ein "jahrelang gegen meine Person tätiges kriminelles Ibiza-Netzwerk" beklagt. Darin mutmaßt Strache, dass dieses Netzwerk "auch einen Sicherheitsreferenten von mir vor bereits vielen Jahren (vor 2013) 'eingekauft' haben könnte". Und er stellte die Behauptung auf, dass dieser Sicherheitsreferent mit dem Wiener Rechtsanwalt M. (der als einer der mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Videos gilt) "und seiner damaligen Lebensgefährten Katja W. bereits vor 2012 eng befreundet gewesen" sein soll.

Wagner hatte Strache auf Unterlassung geklagt, laut dem (nicht rechtskräftigen) Beschluss, der dem "Standard" vorliegt, darf Strache derartiges nun nicht mehr behaupten.

Zu Wort gemeldet hat sich am Dienstag auch jene Maklerin, die im Jänner 2017 den Kontakt zwischen Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus und dem "Lockvogel", der als russische Oligarchin auftretenden bisher unbekannten Frau, hergestellt haben soll. Laut einem Vorab-Bericht des Senders Puls 24 spricht die gebürtige Serbin Irena Markovic in einem Interview nicht nur über ihre Beziehung zu Gudenus und dessen Ehefrau, sondern schildert auch die Kontaktaufnahme des Anwalts M. und ihre Treffen mit der vermeintlich russischen Oligarchin. Viel Neues erfuhr man dabei aber nicht.

"Für mich sah das eigentlich ganz unbedenklich aus", es wäre ihr nichts aufgefallen, sagte die Maklerin. Der Lockvogel habe "ein perfektes Auftreten" gehabt, sehr gut Englisch und Russisch gesprochen und es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, dass es sich um eine Falle handelt. Mit ihrem Schritt in die Öffentlichkeit möchte Markovic den "vielen Gerüchten entgegenwirken, weil ich nichts zu verbergen habe", sagt sie laut Puls 24.

(APA)

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