Übernachtungen

So viele Sommertouristen in Österreich wie noch nie

Deutliches Anfragen-Plus fuer Oesterreichs Wanderdoerfer
Deutliches Anfragen-Plus fuer Oesterreichs Wanderdoerfer(c) Outdoorpark Oberdrautal
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Mit 78,9 Millionen Nächtigungen zwischen Mai und Oktober gibt es für die heimischen Touristiker einen neuen Rekord. Der Gästemix ist heute wesentlich breiter als noch vor knapp 30 Jahren.

Der ungewöhnlich warme Oktober und der Ansturm in den Ferienmonaten haben der heimischen Tourismusbranche einen Rekord beschert. Mit 78,9 Millionen Nächtigungen übertraf die Sommersaison 2019 das bisher beste Jahr 1991. Damals gab es von Mai bis Oktober 78,1 Millionen Übernachtungen. Auch bei der Zahl der Gäste registrierte die Statistik Austria einen Höchstwert, wie sie am Freitag mitteilte. Die Zahl der Ankünfte und Nächtigungen stieg in allen neun Bundesländern. Am stärksten fiel das Plus in Niederösterreich mit 7,2 Prozent auf zwei  Millionen Gäste aus, die Nummer eins blieb Tirol mit 6,2 Millionen Ankünften.

Mitverantwortlich für den Rekord war auch der Oktober 2019, dem letzten Monat der abgeschlossenen Sommersaison, in dem im Vergleich zum Oktober 2018 ein Nächtigungszuwachs von 5,3 Prozent auf 8,48 Millionen erzielt wurde. Die Zahl der Nächtigungen inländischer Gäste stieg um 1,7 Prozent auf 2,80 Millionen, jene der ausländischen Gäste um 7,2 Prozent auf 5,68 Millionen.

(c) APA

Insgesamt kamen diesen Sommer 17,2 Millionen Menschen nach Österreich, um hier zu übernachten. Dazu gesellten sich 8,4 Millionen Österreicher, die in der Heimat Sommerurlaub machten. In Summe stieg die Zahl der Ankünfte um 3,5 Prozent auf 25,6 Millionen Gäste. Die Zahl der Nächtigungen stieg gegenüber der Sommersaison 2018 um 2,8 Prozent.

Die wichtigste Gästegruppe neben den Inlandstouristen sind so wie im Winter die Deutschen. Auf sie entfielen im heurigen Sommer 7,9 Millionen Ankünfte und 29,5 Millionen Nächtigungen. Zum Vergleich: Inländische Gäste waren für 23,3 Millionen Übernachtungen in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen verantwortlich. Bei Österreichern am beliebsten ist im Sommer die Steiermark.

Tourismus - Sommersaison 2019
Tourismus - Sommersaison 2019(c) APA

Der Fremdenverkehr in Österreich hat sich zwischen den beiden Rekordsommern 1991 und 2019 stark verändert. 1991 blieben Gäste im Schnitt fünf Nächte, diesen Sommer lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 3,1 Nächtigungen, was eine Verschiebung des Reiseverhaltens vom einwöchigen Aufenthalt hin zu einem verlängerten Wochenende bedeutet, erklärte die Statistik Austria.

Wien hat Anteil mehr als verdoppelt

Auch die Verteilung der Nächtigungen nach Bundesländern veränderte sich. 1991 fanden knapp zwei Drittel aller Nächtigungen in den drei Bundesländern Tirol, Kärnten und Salzburg statt. 2019 waren dies nur noch 57,7 Prozent. Vor allem Wien steigerte seinen Übernachtungsanteil von 5,7 auf 12,2 Prozent deutlich. Bei den Unterkünften fiel die Wahl heuer doppelt so oft auf ein Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel als noch im Jahr 1991 - ein deutlicher Trend zu höherwertigen Quartieren, der vor allem zulasten der unteren Sternkategorien und Privatquartiere ging, so die Statistik Austria.

Tourismus - Sommersaison 2019
Tourismus - Sommersaison 2019(c) APA

Die Abhängigkeit vom deutschen Markt ist in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich gesunken, auch wenn nach wie vor mit Abstand die meisten ausländischen Gäste aus Deutschland stammen. Der Übernachtungsanteil deutscher Gäste lag 1991 noch bei 50,7 Prozent, im heurigen Sommer hingegen nur mehr bei 37,4 Prozent. Der Rückgang bei den Deutschen sei durch Gäste aus neuen Herkunftsmärkten wie Zentral- und Osteuropa oder Asien ausgeglichen worden. "Auch österreichische Gäste trugen dazu bei, den Sommer 1991 auf den zweiten Platz zu verweisen, da von ihnen aktuell mit 23,28 Millionen Übernachtungen um 4,5 Millionen mehr Nächtigungen gezählt wurden als noch 1991", bilanzierte die Statistik Austria. Klassische Herkunftsmärkte wie die Niederlande, die Schweiz und Liechtenstein, Italien oder die USA hingegen waren in ihrer Bedeutung für die Gesamtnächtigungen über die Jahre kaum Änderungen unterworfen.

(APA)

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