Fridays for Future

Klimademo am Black Friday: „No Shopping on a Dead Planet“

KLIMASTREIK: PLATTFORM 'FRIDAYS FOR FUTURE'
KLIMASTREIK: PLATTFORM 'FRIDAYS FOR FUTURE'APA/HERBERT NEUBAUER
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In sämtlichen Landeshauptstädten wird demonstriert. Die Appelle von „Fridays for Future" richten sich diesmal dezidiert an die Wirtschaft und fossile Industrie.

Die internationalen Klimademonstrationen der „Fridays for Future"-Bewegung am "Black Friday" haben auch in Österreich zu Protesten geführt. In Wien waren es laut Veranstaltern 20.000 vor allem junge Menschen, die Polizei verzeichnete bei einer internen Schätzung rund 4000 Personen. Auch in Graz und Linz war der Andrang am Freitag groß.

Man habe sich den „Black Friday“ ausgesucht, um neben der Politik konkret auch die Wirtschaft zu adressieren, hieß es von den Organisatoren im Vorfeld. Besonders die fossilen Industrie habe katastrophale Auswirkungen auf das Weltklima.

In Wien trafen die Aktivisten einander um 12.00 Uhr bei der U2-Station Krieau, gegenüber der OMV-Zentrale. Hier bekundeten die Demonstranten ihren Unmut über die Ölkonzerne. "Ölkonzerne pumpen in der Ferne, zerstören unsere Umwelt, nur für einen Batzen Geld", skandierten sie in Richtung des Gebäudes. Den Mitarbeitern beschieden sie: "You deserve a green job" (Du hast dir einen grünen Job verdient, Anm.). Zentrale Forderung war "Raus aus fossilen Energien, rein in die Zukunft".

Aber auch gegen die konsumorientierte Wirtschaft richtete sich der Protest. So waren mehrere Sprüche wie „No Shopping on a Dead Planet“ auf den Plakaten zu lesen.

KLIMASTREIK: PLATTFORM 'FRIDAYS FOR FUTURE'
KLIMASTREIK: PLATTFORM 'FRIDAYS FOR FUTURE'APA/HERBERT NEUBAUER

Die Demo zog gegen 12.30 Uhr zur Zwischenkundgebung vor die Wirtschaftskammer Wien (WKW). Dort wurden die Reden kurz von einem Einsatz von Rettung und Feuerwehr unterbrochen. Mit beeindruckender Schnelligkeit teilte sich die Menge am Praterstern jedoch zu einer Rettungsgasse, sodass die Blaulichtorganisationen passieren konnte.

Nicht so schnell voran kamen die Autos entlang des Demozugs. Dem ÖAMTC zufolge kam es auf der Route immer wieder zu auch längeren Staus. Hotspots waren die Schüttelstraße von der Franzensbrücke zur Rotundenbrücke, die 2er-Linie beim Stadtpark vom Hotel Intercontinental bis zum Donaukanal sowie der Franz-Josefs-Kai bis zur Rossauer Lände.

Das Ende der Klimademo war um 14.00 Uhr vor dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium am Stubenring angesetzt.

Demos in allen Bundeshauptstädten

Proteste gab es am Freitag in sämtlichen Landeshauptstädten. In Wien und Vorarlberg galt der Streik wieder als schulbezogene Veranstaltung, wodurch die Schüler im Rahmen des Unterrichts teilnehmen durften.

VORARLBERG: KLIMASTREIK: PLATTFORM 'FRIDAYS FOR FUTURE'
VORARLBERG: KLIMASTREIK: PLATTFORM 'FRIDAYS FOR FUTURE'APA/JOCHEN HOFER

In Graz hatten sich tausende Aktivisten um 11.59 Uhr vor der Oper getroffen, um loszumarschieren. Sie forderten "Verkehrswende statt Weltende"und plakatierten: "Advent, Advent, die Erde brennt". Die Menschen sollten "mehr Liebe und weniger CO2 machen", hieß es aus den Lautsprechern.

In Linz gingen am Freitag laut Schätzung der Polizei 2500 Demonstranten für den Klimaschutz auf die Straße. Diesmal führte die Route vom Hauptbahnhof zur Tabakfabrik. Die FridaysForFuture-Kundgebung verlief friedlich und ohne Zwischenfälle, informierte die Polizei.

Strecke entlang nicht gebauter Straßenbahn

Bewusst hatten die Umweltaktivisten im Gegensatz zu den Demos im Sommer Freitagnachmittag einen anderen Weg durch die Stadt gewählt. Der Streckenverlauf entsprach jener seit Jahren geplanten zweiten Straßenbahnachse. Auf deren Notwendigkeit machte auch ein junger Mann mit seinem Plakat aufmerksam: "Linz braucht mehr Linien", hieß es darauf. Ansonsten war sich die Teilnehmer - Schüler, junge Familien und Pensionisten - einig. "Was wollen wir? Klimaschutz jetzt sofort", riefen sie lautstark.

Weniger groß war der Andrang in St. Pölten und Klagenfurt. Hier kamen jeweils rund 100 Personen zu den Protesten. Auch im Burgenland hielt sich der Andrang in Grenzen.

In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, in der zuletzt bis zu 18.000 Aktivisten demonstriert hatten, startete die Klima-Demo erst um 17.00 Uhr. Die Veranstalter riefen im Vorfeld zu einem "Lichtermeer für"s Klima" auf, denn: "Die Zeit (b)rennt!".

(APA/red.)

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