Der Aufstand gegen Präsident Macron

Weite Bereiche des öffentlichen Dienstes sind am „schwarzen Donnerstag“ vom Streik betroffen.
Weite Bereiche des öffentlichen Dienstes sind am „schwarzen Donnerstag“ vom Streik betroffen. APA/AFP/THOMAS SAMSON
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Der Generalstreik richtet sich gegen die Vereinheitlichung des Pensionssystems.

Paris. Zu Fuß, per E-Scooter oder mit dem Rad: Die Menschen in Frankreich müssen ab Donnerstag für ihren Weg zur Arbeit Alternativen finden, wenn ein Generalstreik das Land zum Stillstand bringt. Er richtet sich gegen die Pensionsreform von Präsident Emmanuel Macron. Die Regierung rechnet mit den größten Protesten seit Beginn der Gelbwesten-Krise vor gut einem Jahr und mit möglichen Ausschreitungen.

Die Bahn, der Pariser Nahverkehr, Schulen, Krankenhäuser sowie die Müllabfuhr: Weite Bereiche des öffentlichen Dienstes sind am „schwarzen Donnerstag“ vom Streik betroffen. Auch das Bodenpersonal in Flughäfen, Feuerwehrleute und die Polizei beteiligen sich. Frankreich-Reisende müssen mit Schwierigkeiten rechnen, die meisten Schnellzüge und viele Flüge sind gestrichen, die Pariser Metro kommt weitgehend zum Erliegen.

Details noch nicht bekannt

Den Demonstrationen wollen sich Mitglieder der Protestbewegung der Gelbwesten anschließen, die vor gut einem Jahr fast 300.000 Menschen auf die Straße brachte. Innenminister Christophe Castaner fürchtet Ausschreitungen durch radikale Gelbwesten und Krawallmacher und kündigte ein erhöhtes Sicherheitsaufgebot an.

Offiziell richtet sich der Streik gegen die Pensionsreform, die im Detail noch nicht bekannt ist. Die Gewerkschaften warnen aber vor massiven Einschnitten. Macron will das komplizierte System vereinheitlichen, das neben einer allgemeinen Pension spezielle Regelungen für 42 Branchen vorsieht. Diese umfassen zum Beispiel Beamte, Bahnangestellte oder Mitarbeiter von Opernhäusern. Klar ist bisher nur: Die Vorrechte für diese Branchen sollen fallen. (AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.12.2019)

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