Kinderbuch der Woche: Von Dodos und Mammuts

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"Die Presse" liest Neuerscheinungen. Diese Woche ein herrlich illustriertes Kindersachbuch über ausgestorbene und bedrohte Tierarten.

Die britische Autorin Jess French ist Tierärztin. Und sie mag offenbar alle Tiere, auch die toten, auch die schrecklichen. Weshalb sich in ihrem Buch, das zuerst einmal wegen seiner wunderschönen, großformatigen Illustrationen auffällt, die Schrecken in Grenzen halten. Zwar liest man von stillen und gewalttätigen Riesen, von Faultieren, die so schwer waren wie ein Elefant und von Bären, die zu Zeiten der Römer zur Vollstreckung der Todesstrafe eingesetzt wurden. Aber Illustrator Daniel Long hat besonders furchterregende Tiere in freundlichem Gelb und warmem Orange dargestellt und große Schautafeln daneben gestellt.

Im Buch geht es übrigens auch um Lebensbedingungen. Natürlich, denn die - oder besser, die Veränderungen, die die Erde im Laufe der Milliarden Jahre durchgemacht hat - sind ja der Grund dafür, dass immer wieder Tierarten ausstarben. Kontinente haben sich verschoben, Berge und Meere sind entstanden und verschwunden, die Temperaturen haben sich verändert. Und der Mensch ist gekommen und hat zum Sterben einiger Arten recht aktiv beigetragen. Doch das Buch ist keine große Anklage, gottseidank. Im Zentrum stehen Tiere wie die Wandertauben, derer es einmal so viele gab, dass ihre Schwärme die Sonne verdunkelten. Es geht um prominente Arten wie das Wollmammut, Dodos oder weniger bekannte wie chinesische Flussdelfine oder Riesenmoas (Vögel ganz ohne Flügel). Ganz nach dem Motto: "Verloren, aber unvergessen“.

Jess French, Daniel Long: Verlorene Arten. 64 Seiten. Alter: Ab acht Jahren. Erschienen bei Knesebeck. 18 Euro.

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