Gesundheit

Jeder Körper is(s)t anders

Ein Apfel ist gesund, zu viele Äpfel sind es sicher nicht.
Ein Apfel ist gesund, zu viele Äpfel sind es sicher nicht.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Äpfel können eine Fettleber auslösen, Kalorienzählen bringt nicht viel, Milch kann gefährlich sein, Käse hemmt den Blutzucker. TV-Arzt Carsten Lekutat hat ein kluges Buch geschrieben, wie Nährstoffe im Körper wirken.

Aufmerksame Zeitgenossen werden es beim Frühstück mit Freunden, im Hotel oder sonst wo bereits bemerkt haben. In der Früh gibt es bis auf die Tee- und Kaffeeglaubensfrage noch eine andere: Wer gehört zur Brot- und wer zur Haferflockenfraktion? Die einen kommen ohne ihr Vollkornweckerl nicht in die Gänge. Die anderen brauchen ein Müsli, um die ersten Stunden des Tages zu überleben. Das ungesunde (aber gute) Marmeladensemmerl (und die Frühstücksverweigerer) einmal zur Seite geschoben ist die Frage tatsächlich auch eine ernährungsrelevante. Es gibt Menschen, bei denen Haferflocken einen starken Anstieg des Blutzuckers erzeugen, Vollkornbrot generiert diesen Effekt nicht – und umgekehrt. Vereinfacht formuliert heißt das: Was den einen lange satt hält, führt beim anderen zu Heißhungerattacken.

Carsten Lekutat hat genau darüber ein Buch geschrieben. Er ist Allgemein- und Sportmediziner, er moderiert aber auch seit 2015 im deutschen Fernsehen das Gesundheitsmagazin „Hauptsache Gesund“. Komplizierte Sachverhalte einfach zu erklären ist er also gewohnt – und genau das ist die Stärke seines Buchs „Ein Apfel macht gesund, drei Äpfel machen eine Fettleber.“ Auf 200 Seiten erklärt Lekutat, „wie Nährstoffe im Körper wirken und uns gesund und krank machen.“ Der Succus: Kein Körper funktioniert gleich. Was für den einen passt, tut es für den anderen nicht. Lebensmittel und deren Nährstoffe sind ein komplexes Gefüge (er vergleicht es gerne mit einer Symphonie). Erst in ihrem Zusammenspiel entfalten sie ihre Wirkung. In der Praxis heißt das: Was einem im Studien oft gesagt wird: „Obst ist gesund“, „Fleisch kann Krebs erzeugen“, „Man nimmt nur ab, wenn man weniger Energie zu sich nimmt als verbraucht“, hat zwar seine Berechtigung. Allerdings müsse man auch wissen, welche Vorgänge im Körper dabei ablaufen – und das tue man oft nicht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.