Bagram

Eine Tote bei Angriff nahe wichtigstem US-Militärstützpunkt in Afghanistan

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65 Menschen wurden bei der Attacke auf eine noch im Bau befindliche medizinische Einrichtung verletzt. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Bei einem Angriff nahe dem wichtigsten US-Militärstützpunkt in Afghanistan, in dem bei Kabul gelegenen Bezirk Bagram, sind eine Frau getötet und etwa 65 weitere Menschen verletzt worden. Ziel der Attacke sei eine noch im Bau befindliche medizinische Einrichtung gewesen, teilte der Gouverneur von Bagram, Abdul Kudosi, am Mittwoch mit.

Die Angreifer hätten am frühen Morgen zunächst zwei Autobomben gezündet und seien dann auf das Gelände der Einrichtung gelangt, die für die afghanische Bevölkerung in der Gegend gebaut werde. Fünf weitere Angreifer hätten das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffnet. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.

Unter den Verletzten seien fünf georgische Soldaten, teilte das Verteidigungsministerium in Tiflis mit. Sie seien leicht verletzt worden und hätten nicht ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Bei den übrigen Opfern handelt es sich nach Angaben des Gouverneurs um Zivilisten.

Beobachter zweifeln an raschem Waffenstillstand

Der Angriff sei von afghanischen Einheiten und Kräften der Koalition schnell abgewehrt worden, sagte ein Sprecher der NATO-Mission "Resolute Support". Der Stützpunkt Bagram sei nicht in Gefahr gewesen. Weitere Einzelheiten dazu wurden nicht bekannt. Die Luftwaffenbasis Bagram, rund 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kabul gelegen, ist der größte Stützpunkt der Koalitionstruppen in Afghanistan und zugleich das Hauptquartier des US-Militärs im Land.

Der Krieg in Afghanistan ist der längste in der Geschichte der USA - seit 2001 sind amerikanische Soldaten in dem Land. US-Präsident Donald Trump verspricht immer wieder, die "endlosen Kriege" zu einem Abschluss zu bringen.

Erst am Samstag hatten die USA und Vertreter der Taliban ihre Gespräche über Wege zu Frieden im Golfemirat Katar offiziell wieder aufgenommen. Beobachter zweifeln allerdings daran, dass sich die Taliban rasch auf einen umfassenden Waffenstillstand einlassen. Die Extremisten kontrollieren ein so großes Gebiet wie nie zuvor, seit ihre Herrschaft im Land 2001 durch eine internationale Militär-Koalition beendet wurde.

(APA/dpa/Reuters)

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