EZB-Zinssenkung

Christine Lagarde läutet neue Ära bei der EZB ein

Christine Lagarde hält eine sehr lockere Geldpolitik auf absehbare Zeit für nötig
Christine Lagarde hält eine sehr lockere Geldpolitik auf absehbare Zeit für nötigREUTERS
  • Drucken

Die Draghi-Nachfolgerin hält auf absehbare Zeit eine sehr lockere Geldpolitik für nötig. Jedoch will sie mögliche negative Folgen des EZB-Kurses genauer in den Blick nehmen.

Bei der Europäischen Zentralbank hat eine neue Ära begonnen: Der EZB-Rat trifft am Donnerstag erstmals unter Leitung der Französin Christine Lagarde seine geldpolitischen Entscheidungen. Am Nachmittag (14.30 Uhr) wird die seit 1. November amtierende EZB-Präsidentin die Beschlüsse erläutern. Einen grundlegenden Kurswechsel erwarten Beobachter zunächst aber nicht.

Schon vor ihrem Amtsantritt hatte Lagarde deutlich gemacht, dass sie eine sehr lockere Geldpolitik auf absehbare Zeit für nötig hält. Allerdings will die frühere Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) mögliche negative Folgen und Nebeneffekte des EZB-Kurses genauer in den Blick nehmen. Die Sorgen der Menschen müssten beachtet werden.

Lagardes Vorgänger Mario Draghi hatte kurz vor Ende seiner achtjährigen Amtszeit noch die ultralockere Geldpolitik verschärft und einen rekordniedrigen Leitzins von null Prozent zementiert. Strafzinsen für geparkte Gelder von Banken wurden von minus 0,4 auf minus 0,5 Prozent erhöht. Gegen heftige Widerstände wurde zudem beschlossen, ab November frische Milliarden in Anleihenkäufe zu stecken - auf unbestimmte Zeit.

Das viele billige Geld soll die Konjunktur ankurbeln und die Inflation anheizen. Mittelfristig strebt die EZB für den Euroraum eine Teuerungsrate knapp unter 2,0 Prozent an.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

EZB-Chefin Christine Lagarde
Geldpolitik

Neue EZB-Chefin lässt Leit- und Strafzins auf Rekordtief

EZB-Chefin Christine Lagarde setzt den Kurs ihres Vorgängers Mario Draghi fort: Der Leitzins bleibt bei 0,0 Prozent, der Strafzins für Banken bei  minus 0,5 Prozent.
FILE PHOTO: Federal Reserve Board Chairman Jerome Powell testifies on Capitol Hill in Washington DC
Geld & Finanzen

US-Notenbank dreht nicht an der Zinsschraube

Nach Senkungen in den drei vorherigen Sitzungen kam die Entscheidung nicht überraschend. Auch in den kommenden Monaten sind keine neue Zinsschritte zu erwarten.
Geldpolitik

Schweizer Währungshüter halten an Negativzins fest

Die Schweizerische Nationalbank hält an ihrer expansiven Geldpolitik unverändert fest. Sie belässt den Leitzins entsprechend bei minus 0,75 Prozent und will weiterhin bei Bedarf am Devisenmarkt intervenieren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.