Iran: Ayatollah für Bau von Atomwaffen

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad
Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad(c) REUTERS (Osman Orsal)
  • Drucken

Mit dem Hardliner-Kleriker Mesbah-Yazdi spricht sich erstmals eine führende Figur des Mullah-Regimes für Nuklearwaffen aus. Der Ayatollah hat großen Einfluss auf Präsident Mahmoud Ahmadinejad.

Der iranische Ayatollah Mesbah-Yazdi, ein ultra-konservativer Kleriker, hat sich verklausuliert für den Bau von Atombomben ausgesprochen: Der Iran sollte sich nicht der Möglichkeite berauben, "spezielle Waffen", die bisher das Privileg einiger weniger Staaten seien, zu entwickeln. Dies schreibt der Ayatollah laut der Nachrichtenagentur AP in einem neuen Buch.

Bisher haben sowohl die politische Führung als auch die höchste Autorität des Landes, Revolutionsführer Ali Khamenei den Bau von Atomwaffen in ihren offiziellen Statements abgelehnt. Sie begründeten dies unter anderem damit, dass diese Waffen "unislamisch" seien.

Großer Einfluss auf Ahmadinejad

Ayatollah Mesbah-Yazdi, von seinen Kritikern "Das Krokodil" genannt, ist für seine extremen Ansichten bekannt. Er hat großen Einfluss auf Präsident Mahmoud Ahmadinejad, mit dem er sich regelmäßig bespricht.

Der Kleriker hält Demokratie und Wahlen für nicht vereinbar mit dem Islam. Den Revolutionsführer - ein Posten, auf den er nach dem Ableben Khameneis angeblich selbst spekuliert - erachtet er für unfehlbar. Nach der umstrittenen Wiederwahl Ahmadinejads vor einem Jahr urteilte er: "Wenn ein Präsident vom Revolutionsführer unterstützt wird, dann muss man ihm gehorchen wie man Gott gehorcht."

Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atomwaffen zu entwickeln. Da der Iran die Internationale Atomenergiebehörde in Wien immer wieder über sein Nuklearprogramm getäuscht hat, verhängte der UN-Sicherheitsrat vergangene Woche eine vierte Runde von Sanktionen.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Iran Unruhen Jahrestag
Außenpolitik

Iran: Unruhen zum Jahrestag

Am ersten Jahrestag der umstrittenen Wiederwahl des iranischen Präsidenten Ahmadinejad kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Regimegegnern.Oppositionelle hielten trotz Verbots Protestaktionen ab.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.