Am Dienstag startet Rakete mit mehreren Missionen.
Gleich zwei Projekte mit österreichischer Beteiligung sollen am Dienstag ihre Reise ins All antreten: An Bord der Sojus-Trägerrakete, die vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch–Guayana startet, befindet sich das Weltraumteleskop „Cheops“ sowie der Kleinsatellit „Ops-Sat“.
Das 30-Zentimeter-Teleskop Cheops wird zur Erkundung von Exoplaneten eingesetzt. Auf einer polaren Umlaufbahn in rund 700 Kilometern Höhe soll es in dreieinhalb Jahren rund 500 Sterne mit Exoplaneten im Massebereich zwischen Erde und Neptun bis hin zu Gasriesen in Jupiter-Größe untersuchen. Zwei Bordrechner von Cheops wurden von Wissenschaftlern des Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und gefertigt. Außerdem war das IWF an der Softwareentwicklung beteiligt und ist im wissenschaftlichen Gremium der Mission vertreten.
Fliegendes Labor im Orbit
Um die Erprobung neuer Betriebskonzepte für Weltraummissionen geht es hingegen bei dem Ops-Sat-Projekt, das von der TU Graz im Auftrag der Europäischen Weltraumagentur ESA durchgeführt wird. Der Kleinsatellit enthält ein fliegendes Labor, das in erdnaher Umlaufbahn Kontrollsysteme unter realitätsnahen Bedingungen im orbitalen Flug testet. „Derzeit finden bei Weltraummissionen noch Kommunikationsstandards aus den 1990er-Jahren Anwendung“, begründet Otto Koudelka, technischer Leiter des Projekts von der TU Graz, die Mission. Um diesen Rückstand aufzuholen, werden mit Ops-Sat neue, leistungsfähige Prozessoren, Funkempfänger und Weltraumsoftware getestet. Weit über 100 Experimente seien dafür bereits bei der ESA eingereicht worden, berichten die Forscher. (APA/däu)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2019)